Rotthalmünster
Mehr Bürger und weniger Schulden

Günter Straußberger zieht bei der Bürgerversammlung in der Rottalhalle Bilanz

05.12.2022 | Stand 18.09.2023, 20:26 Uhr

Günter Straußberger informierte bei der Bürgerversammlung über die aktuellen Entwicklungen im Markt. −Foto: red

Gut 100 Bürgerinnen und Bürger waren dem Aufruf ihres Bürgermeisters gefolgt und hatten sich zur Bürgerversammlung in der Rottalhalle eingefunden, um allgemeine Informationen über den Markt zu erhalten. Zwei Jahre lang konnte diese Information coronabedingt nur digital erfolgen. Deshalb freute sich Bürgermeister Günter Straußberger sehr, zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt „live“ mit den Besuchern kommunizieren zu können.

Beginnend mit den Einwohnerzahlen, die zunehmend ansteigen, zeigte der Bürgermeister eine positive Entwicklung für Rotthalmünster auf. Im Finanzbericht gab er einen Überblick über das Haushaltsvolumen des Marktes, das etwa 17,7 Millionen Euro umfasst. Während die Gewerbesteuereinnahmen im Vergleich zum Vorjahr annähernd gleichgeblieben seien, stiegen die Einkommensteuereinnahmen laut Kämmerer Emrullah Sayin leicht an. Der Schuldenstand konnte durch Tilgung verringert werden.

Physiotherapieschule soll abgerissen werden

Besonders stolz zeigte sich das Gemeindeoberhaupt über die Entwicklung der Kindertagesstätte. Endlich konnte die neue Krippengruppe in Betrieb genommen werden. Insgesamt werden 180 Mädchen und Buben betreut. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Kindergarten befinde sich das Gebäude der ehemaligen Physiotherapieschule, das der Markt gekauft habe. Geplant sei, das Gebäude abzureißen, um eventuell eine neue Kinderkrippe zu bauen.

Schülerzahl an der Mittelschule geht zurück

Die Schülerzahlen im Markt zeigten unterschiedliche Verläufe. Während in der Grundschule die Zahlen mit etwa 200 Schülern fortlaufend anstiegen, verzeichne die Mittelschule einen enormen Rückgang auf derzeit 109 Schüler. Zur Schullandschaft in Rotthalmünster gehöre auch die neu erbaute und kürzlich eingeweihte Montessorischule, die von 180 Schülern besucht werde.

Ein Novum konnte Straußberger verkünden: „Der Markt Rotthalmünster wird Gesundheitsregion. Zur Gesundheitsbeauftragten wurde die Verwaltungsangestellte Pia Huber ernannt. Als Schwerpunktthema für das Jahr 2023 wurde das Thema Einsamkeit bestimmt.“

Bitte um traditionellen Weihnachtsschmuck

Aufgrund der derzeitigen Energiekrise habe der Marktgemeinderat entschieden, auf einen Teil der Weihnachtsbeleuchtung zu verzichten und nur den großen Christbaum vor dem Rathaus aufzustellen. Dazu meldete sich Maria Eder in der anschließenden Diskussion zu Wort und warb dafür, den historischen Marktplatz auch künftig in gewohnter Weise zu schmücken, verleihe doch die Weihnachtsbeleuchtung dem Prunkstück des Marktes einen besonderen Charme. Für diesen Beitrag erntete sie viel Applaus.

Pfarrstadel-Areal: Die Planungen ruhen derzeit

Zum Radwegeausbau führte Günter Straußberger aus, dass die Verbindung Malching-Rotthalmünster bereits mit der Regierung abgesprochen sei und der Radweg nach Asbach in den kommenden Jahren in Angriff genommen werde. Eine weitere große Investition für die Gemeinde sei die Anschaffung einer neuen Drehleiter für die Freiwillige Feuerwehr Rotthalmünster. Die Lieferung werde sich aber noch bis ins Jahr 2024 hinziehen. Das Kloster Asbach bleibe aufgrund der umfangreichen Brandschutzmängel weiterhin geschlossen.

Unter die Rubrik „Erfreuliches“ ließen sich nach den Ausführungen des Bürgermeisters die Errichtung einer Boccia-Bahn im Innenhof der Appartementanlage Herndl und die Eröffnung der Marktgalerie durch die Kulturfreunde einordnen. Nicht so gut laufe die Planung am Pfarrstadel-Grundstück, die momentan ruhe. Hierzu fragte Franz Hofbauer nach, ob noch finanzielle Verpflichtungen seitens des Marktes bestünden. Bürgermeister Günter Straußberger erklärte, dass das gesamte Gelände inklusive Pfarrstadel verkauft werden konnte und somit für den Markt keinerlei Verpflichtungen mehr bestünden.

Problem des Ärztemangels

Dafür gebe es Baufortschritt am Krankenhaus. Eine Linksabbiegespur von der Simbacher Straße sei im Bau, die Gesamtmaßnahme solle bis zum Jahr 2028 abgeschlossen sein. Die Bauarbeiten für das Senioren- und Pflegeheim auf dem ehemaligen Fruchtsaftgelände gingen zügig voran. Die Einweihung sei für Mitte 2023 vorgesehen.

Wilhelm Löffler wandte sich in der Abschlussrunde mit dem Problem des Hausärztemangels an den Bürgermeister. Dieser führte aus, dass dieses Problem landkreisweit anstehe und kaum lösbar erscheine. Es wäre wichtig, dass die Hausärzte bereits frühzeitig den eigenen Nachwuchs heranzögen. Dr. Matthias Haun ergänzte, dass die jungen Ärzte zunehmend kein Interesse an einer eigenen Hausarztpraxis hätten, da der Verwaltungsaufwand zu hoch wäre.

Das von Elisabeth Hertlein gewünschte Wartehäuschen an der Bahnhofstraße sei bereits bestellt, aber der Liefertermin noch nicht bekannt. Corinna Bachl sprach das Thema Drogeriemarkt für Rotthalmünster an. „Für die großen Drogeriefirmen ist das Einzugsgebiet zu klein“, erklärte der Bürgermeister.

− red