Er wird ein Pfenningbacher
Es geht nicht mehr: Löwe Willsch beendet Profi-Karriere – aber vielleicht kickt er in der Heimat weiter

05.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:39 Uhr

Die Male im Löwen-Leiberl sind gezählt: Marius Willsch. −Foto: Imago Images

Es werden die letzten Spiele sein, die Marius Willsch (32) in seiner Karriere als Profifußballer bestreitet. „Die letzten Wochen ist bei mir der Entschluss gereift, dass im Sommer definitiv Schluss ist“, verkündete der Passauer im „Löwen-TV“.

Beim TSV 1860 München hat Willsch vor 16 Jahren als 16-Jähriger im Fußball-Internat angefangen, jetzt hört er beim selben Verein auf. „Zehn Jahre, mit Unterbrechungen, war ich bei den Löwen, da bin ich stolz drauf“, stellte Willsch fest. Ein bisschen Wehmut klingt durch. Aber in den zurückliegenden Wochen und Monaten musste er feststellen: „Der Körper macht nicht mehr mit.“

Die Folgen einer Schambeinentzündung wollen den Rechtsverteidiger einfach nicht loslassen. Nun geht es zurück nach Niederbayern – „nach Passau, in die Heimat“, wie Willsch erklärt. Deswegen sei auch eine Anfrage von Schweinfurt 05 im Winter keine Option gewesen. In der Kugelstadt haben die Schwiegereltern ein Eiscafé, das er zusammen mit seiner Frau hätte betreiben können. „Aber das hat sich schlussendlich zerschlagen“, sagt Willsch. Jetzt geht’s also zurück nach Passau, genauer gesagt nach Pfenningbach, einem 500-Seelen-Ort vor den Toren der Dreiflüssestadt. Dort ist Willsch aufgewachsen, dort will er nun sesshaft werden. „Hier fühlen sich auch meine Frau und meine Tochter pudelwohl“, stellt Willsch fest. Eine Wohnung ist gefunden, ab 1. Juli ist Marius Willsch wieder ein Pfenningbacher.

Und was ist mit Fußball im Sinne von Freizeitgestaltung beim Heimatverein SV Neukirchen / Inn? „Das steht derzeit nicht auf der Agenda“, lässt Willsch wissen. Und was ist mit dem FC Passau? Dort kicken einige Kumpels, schon mehrmals machte das Gerücht die Runde, dass der Ex-Profi künftig im Dreiflüssestadion auflaufen könnte. Willsch lässt das offen. Ausschließen will er ein Engagement als „Hobbykicker“ jedenfalls nicht, „wenn es die Gesundheit zulässt...“, wie er sagt. „Ich kann mir durchaus vorstellen, im Amateurbereich in der Heimat nochmals anzugreifen. Aber schlussendlich steht und fällt alles mit der Gesundheit.“

Und wie sieht die berufliche Zukunft aus? Willsch hat Sportmanagement studiert, in diese Richtung soll’s auch gehen, wenngleich noch nichts konkret ist. Willsch ist sich sicher: „Wenn ich in der Heimat bin, wird sich schon die eine oder andere Tür öffnen.“

− mjf