Bürgermeister-Wahlkampf beginnt
Josef Artmann (CSU) ist „ein absoluter Glücksfall für Tittling“

Bürgermeister-Wahlkampf im vollbesetzten Habereder-Saal eingeläutet

20.10.2023 | Stand 20.10.2023, 11:00 Uhr
Bernhard Brunner

Strahlende Gesichter gab es am Mittwochabend zum Wahlkampfauftakt im vollbesetzten Habereder-Saal in Tittling: (v.l.) Bürgermeister-Kandidat Josef Artmann mit Ehefrau Christa und dem CSU-Ortsvorsitzenden Harry Unrecht.  − Foto: Brunner

Die „Wunschlösung“ der CSU und ein „absoluter Glücksfall für Tittling“ ist Josef Artmann, amtierender zweiter Bürgermeister und Bewerber um die Nachfolge des erkrankten parteilosen Marktoberhauptes in Tittling (Landkreis Passau) Helmut Willmerdinger, nach den Worten des Ortsvorsitzenden Harry Unrecht.

Beim Auftakt des Bürgermeister-Wahlkampfs im vollbesetzten Habereder-Saal präsentierte sich der Kandidat als bodenständig, erfahren und bürgernah. „Weil i do dahoam bi“ – so begründete der 49-jährige Landwirt seinen Willen, von erster Stelle im Rathaus aus Tittling weiterzuentwickeln.

Artmann kandidiert, „weil er‘s kann“



Den Hinweis auf den kleinen Unterschied zwischen Willmerdinger und Artmann wollte sich Unrecht eingangs nicht verkneifen. Der einstimmig Nominierte sei Mitglied der CSU – „und das ist auch gut so“, fügte der Ortsvorsitzende am Mittwochabend hinzu. Artmann habe in den zurückliegenden zwölf Monaten als Vertreter Willmerdingers „genug Erfahrung im Geschäft“ gesammelt. Er sei ein Mensch, der helfe, wo er könne, und verfolge nur ein Ziel, „unsere Heimat voranzubringen“, skandierte Unrecht, der Artmann als tollen Menschen, als ausgewiesenen Familienmenschen und absolut vertrauenswürdigen Kandidaten rühmte. Die Antwort auf die Frage, warum die Bürger am 12. November Artmann wählen sollten, hatte er sofort parat: „Weil er’s kann.“

Nach dem Danke an die „CSU-Familie“ für die Nominierung formulierte Artmann seinen Wunsch, die miteinander angepackten Projekte weiterzuführen. „Wir sind ein gutes Gespann“, sagte er zur Arbeit im Marktgemeinderat und fügte als Absicht hinzu, „mit Euch Tittling voranbringen“ zu wollen. Artmann skizzierte seinen Lebenslauf – beginnend von der Geburt 1974 in Hutthurm über den Schulbesuch in Tittling mit anschließender landwirtschaftlicher Ausbildung und drei Semestern an der Fachschule für Landwirtschaft bis zur Übernahme des elterlichen Hofs in Anschießing als 19-Jähriger, den er mit Ehefrau Christa seit der Hochzeit führt – als Milchvieh-Betrieb mit dem Kropfa-Mobil und dem Hofladen als zweitem Standbein. Zudem ist Artmann dreifacher Vater.

Neben der Politik auch in Vereinen ehrenamtlich tätig



Seit 2008 gehört er dem Marktgemeinderat an – anfangs für die Junge Union, danach für die CSU. Bereits sechs Jahre später wurde er zum zweiten Bürgermeister gewählt, seit November ist er ständiger Vertreter für den erkrankten Helmut Willmerdinger. Dankbar zeigte sich Artmann für die Unterstützung seitens der Verwaltung und der Ratskollegen. Sein Rückblick umfasste die Marktplatz-Sanierung 2008, die Generalsanierung von Grund- und Mittelschule seit 2015, die Ansiedlung von Gewerbebetrieben und Einkaufsmärkten, die Schaffung von Senioreneinrichtungen, die Rathaus-Sanierung sowie die Neugestaltung von Kinderspielplätzen und Kindergärten. „Gewisse Erfahrung ist da“, fügte er hinzu, der auch sein ehrenamtliches Engagement – allen voran bei Feuerwehr, Kirchenverwaltung und Jagdgenossenschaft – herausstellte.

Als Zukunftsprojekte zählte Artmann die Fortführung der Schulsanierung am „idealen Standort“ auf, ebenso den Erhalt des so wichtigen Hallenbades, „dass die Kinder schwimmen lernen können“, außerdem die beschlossene Sanierung des Tittlinger Kindergartens am bisherigen Platz, Vermarktung der Gewerbegebiete und Suche nach weiteren Flächen für Betriebsansiedlungen sowie die Marktplatz-Entwicklung nach dem Erwerb des Gasthofs zur Post im 2017. „Wichtig ist, dass alle was davon haben, die Gesellschaft“, hob er hervor.

Das hat sich Artmann vorgenommen



Als weitere Ziele nannte Artmann die Ausweisung von Baugebieten, die Suche nach Lösungen zur Gewinnung und Speicherung nachhaltig erzeugter Energie mit Aussicht auf eine mögliche Vorreiterrolle im süddeutschen Raum, die Ertüchtigung des Dreiburgensees, die Sanierung der Abwasserkanäle sowie allgemeine Aufgaben wie erforderliche Ausstattung von Bauhof und Feuerwehr. Großes Augenmerk richtete Artmann auf Seniorenarbeit, die Unterstützung der Vereine und des Ehrenamtes, aber auch auf die Förderung der Wirtschaft – etwa durch Hilfe bei der Grundstückssuche für Gewerbebetriebe – und die enge Zusammenarbeit mit der Tittlinger Wirtschaftsgemeinschaft.

„Alle Projekte möchte ich mit Marktgemeinderat und Verwaltung angehen“, versprach Artmann, der auch die angenehme Zusammenarbeit innerhalb der Verwaltungsgemeinschaft Tittling würdigte. Angesichts der niedrigen Pro-Kopf-Verschuldung Tittlings von 23 Euro versicherte der Bewerber um den Bürgermeisterposten, beruhigt in die Zukunft gehen, sich dabei aber auch die Kindergarten-Sanierung und ebenso die Umgestaltung des früheren Gasthofs zur Post leisten zu können. Sein Ziel sei es, so Artmann am Ende seiner rund 30-minütigen Rede, dass jeder künftig mit gutem Gewissen sagen könne, „ich komme aus Tittling, uns geht’s gut, und wir haben alles, was wir brauchen.“ Nicht zuletzt bedankte sich der amtierende zweite Bürgermeister bei seiner Familie für den Rückhalt.