Jetzt ist es fix: Bad Füssing bekommt eine Sicherheitswacht. Innenminister Joachim Herrmann – ein bekennender Fan der Sicherheitswacht in den bayerischen Kommunen – hat einem entsprechenden Antrag der Gemeinde grünes Licht erteilt. Sechs Sicherheitswachtler sollen künftig durch den Kurort quasi „auf Streife“ gehen, mit vier soll im Frühjahr gestartet werden. Ab sofort läuft dazu die Bewerbungsphase: Bis 28. Februar können sich Bürgerinnen und Bürger melden, die Interesse an diesem besonderen Ehrenamt haben und mit ihrem Engagement die örtliche Polizei unterstützen wollen.
Eine Premiere und Herausforderung auch für die beiden Polizeihauptkommissare Tobias Winkler (Polizeiinspektion Bad Griesbach) und Matthias Kainz (Polizeistation Pocking), die die Ausbildung der künftigen Sicherheitswacht übernehmen werden.
Ab sofort läuft die Bewerbungsphase
Die Federführung und Organisation obliegt der Polizeiinspektion Bad Griesbach, auf reichlich Erfahrung kann man dabei auf die Sicherheitswacht in Pocking zurückgreifen, die bereits seit über einem Jahr durch die Stadt patrouilliert. Tatsächlich nämlich, so PHK Kainz, bringe die Sicherheitswacht in Pocking etwas. Verstöße gegen Leinenpflicht oder verbotenem Alkoholkonsum im Stadtpark etwa seien mittlerweile weitgehend abgestellt worden. Und das Feedback aus der Bevölkerung sei durchwegs positiv. „Unsere Sicherheitswacht erntet so manches Schulterklopfen und ein freundliches ,Schön, dass es euch gibt‘ von den Bürgern“, sagt PHK Kainz. Und auch die Polizeibeamten vor Ort seien mit ihren „Kollegen“ sehr zufrieden.
So soll es auch in Bad Füssing werden. Dazu bedarf es aber einer soliden und fundierten Ausbildung der künftigen Sicherheitswacht. PHK Tobias Winkler stellt da gleich mal von vornherein klar: „Was wir nicht brauchen, sind selbst ernannte Hilfssheriffs!“ Vielmehr suche man pflichtbewusste, motivierte und integere Frauen und Männer im Alter von 18 bis 62 Jahren mit sozialer Verantwortung, die auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehen und die die nötige Zeit für diesen Aufwand (fünf bis sechs Stunden im Monat) mitbringen. Kern einer Bewerbung sollte sein, dass man einen aktiven Beitrag für die öffentliche Sicherheit und Ordnung leisten möchte – und nicht etwa die Aufwandsentschädigung dafür. Und nicht zu kurzfristig sollte das Engagement sein, denn: „Wir stecken einen Haufen Energie in die Sicherheitswacht“, sagt Ausbildungsleiter PHK Winkler. Und auch viel Geld in deren professionelle Ausrüstung.
„Brauchen keine selbst ernannten Hilfssheriffs“
Bevor die künftige Sicherheitswacht in Bad Füssing auf Streife gehen kann, geht eine sechs- bis achtwöchige Ausbildungsphase voran. Hier erhalten die Kandidaten eine praktische (Bedienung eines Funkgerät oder Erste Hilfe), juristische (Befugnisse der Sicherheitswacht, Grundsatz der Verhältnismäßigkeit) sowie psychologische Ausbildung (Deeskalation in kritischen Situationen).
Dann kann‘s eigentlich schon los gehen. „Bad Füssing ist wohl einer der schönsten Bereiche für Fußstreifengänge in ganz Niederbayern“, macht PHK Winkler möglichen Bewerberinnen und Bewerbern die Sicherheitswacht schmackhaft. Voraussichtlich werden sie in Bad Füssing im Kur- und Freizeitpark, in der Kurallee und der Lindenstraße auf Streife gehen – dort eben, wo viel Frequenz herrscht. „Die Sicherheitswacht soll auch in Bad Füssing ein sichtbarer und greifbarer Ansprechpartner für die Bürgerinnen und Bürger sein“, erläutert PHK Winkler. Und durch ihre Präsenz Bürgern wie Kurgästen ein zusätzliches Sicherheitsgefühl geben.
Sichtbarer und greifbarer Ansprechpartner für Bürger und Gäste
Bad Füssings Bürgermeister Tobias Kurz freut sich über das Okay zur Sicherheitswacht vom Innenminister: „Schön, dass uns die Polizei hier so tatkräftig unterstützt. Die Sicherheitswacht soll durch ihre Präsenz präventiv wirken und das Sicherheitsgefühl unserer Gäste und Bürger stärken. Nun hoffe ich, dass wir gute Kandidatinnen und Kandidaten finden.“
Wer sich nun angesprochen fühlt und bei der Bad Füssinger Sicherheitswacht mitmachen will, kann sich ab sofort bis 28. Februar schriftlich bewerben bei Tobias Winkler, Polizeihauptkommissar, Polizeiinspektion Bad Griesbach, Am Grieskirchner Feld 2, 94086 Bad Griesbach i.R. oder per E-Mail an pp-nb.bad-griesbach.pi@polizei.bayern.de.
− st
