Ortenburg
Iglbacher Theatertage gehen in Verlängerung

Gefeierte Premiere – Große Nachfrage – Drei Zusatzvorstellungen

10.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:49 Uhr

„Das muss man gesehen haben“ – das war nur einer von vielen begeisterten Kommentaren der Premierenbesucher, die nach Unteriglbach gekommen sind. Gezeigt wurde der Schwank „Brautschau im Irrenhaus“ von Manfred Bogner. Wegen der großen Nachfrage gibt es drei Zusatzvorstellungen.

Charakteristisch für den Dreiakter ist nicht der derbe Ton. Es sind die unterhaltsam-witzigen Dialoge, die die Akteure mit viel Situationskomik anreicherten. Den Besuchern gefiel‘s, was sich am zahlreichen Szenenapplaus und dem überschwänglichen Schlussapplaus zeigte.

Der Theatergruppe des Trachtenvereins D’Wolfachtaler Iglbach ist es gelungen, die jeweiligen Charaktere optimal zu besetzen. Alle zwölf Darsteller gingen in ihren Rollen auf, beeindruckten mit ihrer Lust am Spielen. „Neuling“ Andreas Pangratz gelang ein bemerkenswertes Bühnendebüt.

Vorsitzende Mariele Bernkopf bedankte sich schon bei der Begrüßung bei der Theatergruppe, nach vier Jahren wieder Iglbacher Theatertage erleben zu dürfen. Und Theaterwart und Gesamtleiter Harald Roitner nutzte die Gelegenheit, vor den Premierengäste, darunter Pfarrer Anton Haselberger, Pastoralreferent Stefan Winter, die Bürgermeister Stefan Lang (Ortenburg) und Michael Diewald (Beutelsbach) sowie die Markträte Reinhard Köppl, Ralf Alex und Franz Diewald , sich bei all jenen zu bedanken, ohne deren Mithilfe diese Iglbacher Theatertage nicht möglich wären wie Karin Diewald (Kartenverkauf), Reinhard Köppl und Franz Diewald (Öffentlichkeitsarbeit) oder t Erich Riemer als „Mann rund um die Bühne“ mit seinem Helfer Markus Hirschberger, Einsagerin Christa Bauer, Thomas Sigl und Mariele Bernkopf, stellvertretend für ihre Musikgruppen.

Im Stück selbst geht es um eine irre Brautschau: Im Mittelpunkt steht die Huberbauer-Familie und deren fauler Sohn Xaver (Andreas Pangratz), den die Eltern endlich unter die die Haube bringen wollen. Sie selbst haben sich nach langen Ehejahren nicht mehr viel zu sagen, werfen sich nur gegenseitiges Versagen an den Kopf. „Dein Bua“, sagt der Huberbauer (Alois Pangratz) zu seiner Frau (Vroni Geyer), „zu nichts zu gebrauchen und säuft mit seinem Freund Josef (Thomas Rieger) zu viel und zu oft“. „Xaver und Arbeiten passt zam, wia Schweinsbraten und Vanillesoß“, meint sein Freund Josef.

Um eine Frau für den arbeitsscheuen Xaver zu finden, haben der Huberbauer und sein Knecht Hans (Matthias Hölldobler) den Einfall, heimlich per Zeitungsinserat nach der Passenden zu suchen. Prompt melden sich drei flotte, heiratswillige Frauen: Die kecke und sehr direkte Christl (Bettina Riemer) ist bereits viermal geschieden, die dominante und berechnende Elvira (Jutta Frank) ist eine eher frustrierte Emanze und dann gibt’s noch die charmant-liebe Lene (Carolin Reitner), die eigentlich nur aus Neugierde da ist.

Außer dem Bauern und seinem Knecht weiß niemand etwas von der Anzeige und so wachsen Unruhe und Ärger vor allem bei der Bäuerin, als plötzlich fremde und zudem noch freche Frauen auf dem Hof auftauchen. Die Verwirrungen werden von Fanny (Martha Riemer), beste Freundin von der Huberbäuerin, noch verstärkt: Sie setzt der Bäuerin den Floh ins Ohr, dass ihr Mann wohl ins Irrenhaus müsste. So beobachtet die Bäuerin immer kritischer, wie sich ihr Mann zunehmend merkwürdiger benimmt. Als Xaver – der Sohn – erfährt, dass sein Vater Heiratsgespräche mit anderen Frauen führt, muss er annehmen, dass der Vater die Mutter tatsächlich verlassen und auch ihn vielleicht vom Hof jagen will. Und als er zufällig beobachtet, wie seine Mutter dem Vater etwas ins Essen mischt, kommt es vollends zum Eklat. Da auch der Polizist Bertl (Harald Roitner) und die Polizistin Hildegard (Monika Malig) dieses seltsame Verhalten der Bäuerin beobachten können, wollen sie wegen einer möglichen Vergiftung pflichtgemäß ermitteln.

Xaver jedenfalls fasst mit seinem Freund Josef (Thomas Rieger) einen aberwitzigen Entschluss: Josef, der stramme Bursch, soll als kesse Blondine Josefa mit einer eher widersinnigen Aktion herausfinden, was der Huberbauer letztlich vorhat. Als Josefa erstmals auf den Bauern und seinen Knecht trifft, steuert das Stück auf den Höhepunkt zu. Sie wird von dem übereifrigen Polizisten Bertl und seiner Kollegin Hildegard kontrolliert. Als ihm Handschellen angelegt werden sollen, reißt er Josefa die Perücke vom Kopf – und nach und nach löst sich alles in Wohlgefallen auf: Es war nur Kamillentee, den die Bäuerin ihrem Mann ins Essen gemischt hat, der Xaver bekommt die Lene als Frau, die Christl kriegt den Knecht und zu guter Letzt finden auch der Huberbauer und seine Frau wieder zu früherer Vertrautheit zurück.

Nach drei unterhaltsamen Theaterstunden ging es bei der Premierenvorstellung in den gemütlichen Teil über. Die Darsteller feierten ihren Bühnenerfolg, die Besucher konnten noch angeregt „nache schmatzn“. Musikalisch abgerundet wurde die Premiere von der personell verstärkten Iglbegga Ziachmusi, die in den Pausen und auch hinterher aufspielte.

Wer das Stück nicht verpassen will, kann sich noch Restkarten für die drei Zusatzaufführungen am 20. und 21. Januar, jeweils 19 Uhr, sowie am 22. Januar,17 Uhr, sichern unter ✆ 08542/898777, oder an der Abendkasse. Einlass ist jeweils eine halbe Stunde vor Beginn. Weitere Infos unter www.htv-iglbach.de

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