Vilshofen
Hundsöder Wirt geht nach Schweiklberg

Andreas Hoffmann pachtet Gästehaus und Cafeteria des Klosters – Vertrag läuft ab Februar

26.12.2022 | Stand 17.09.2023, 6:47 Uhr

Nach der Vertragsunterzeichnung zeigen sich Pater Richard Multerer (v.l.), Andreas Hoffmann und Heidi Brauneis sowie Bruder Clemens vor dem Eingang zum Gästehaus. −Fotos: Laux

Von Carmen A. Laux

War es die letzte Unterschrift, die Pater Richard Multerer als Prior Administrator der Benediktinerabtei Schweiklberg unter den Pachtvertrag gesetzt hat? Seine Amtszeit als Leiter der Abtei Schweiklberg war auf drei Jahre begrenzt, in dieser Woche finden die Neuwahlen statt. Und wer auch immer es wird – ein Problem hat der 83-Jährige noch aus dem Weg geräumt. Künftig werden Gästehaus und Cafeteria nicht mehr vom Kloster selbst betrieben, sondern von Noch-Hundsöder-Wirt Andreas Hoffmann.

„Als ich gehört habe, dass Andreas Hoffmann Anfang 2023 in Hundsöd aufhören wird, haben wir mal geredet“, erzählt Bruder Clemens. Er ist als Cellerar für die wirtschaftlichen Angelegenheiten auf dem Schweiklberg zuständig. Der Gastronom bestätigt: „Wir hatten immer einen guten Kontakt, vor allem zu Biergartenzeiten. Und da redet man über das ein oder andere.“ Außerdem habe er in seiner Oberbayern-Zeit auch in Kloster Andechs gearbeitet, habe also eine alte Verbindung zu den Benediktinern.

Hoffmann bietet, was das Kloster sucht

Was Andreas Hoffmann mitbringt, ist jahrzehntelange Gastro-Erfahrung, die Notwendigkeit einer Veränderung und der Wunsch, neben einer Bewirtung auch mehr Übernachtungsmöglichkeiten anzubieten. Das alles passt genau mit dem zusammen, was das Kloster sucht: „Wir können den Betrieb unseres Gästehauses und der Cafeteria nicht mehr aus eigener Kraft stemmen“, erklärt der Cellerar. Doch aufgeben wollten die Benediktiner beides nicht, gehöre das Gästehaus doch zum Selbstverständnis des Klosters dazu. Bereits ein Jahr nach Fertigstellung der Klosters wurde es als Exerzitienhaus errichtet, stammt von 1915. Über die Jahrzehnte veränderte sich zwar die Nutzung, unter anderem war es auch einmal Landwirtschaftsschule. Doch seit 2013 war es – in einer kleineren Version – wieder ein Gästehaus mit 37 Zimmern und 54 Betten.

Für Andreas Hoffmann und seine Partnerin Heidi Brauneis ist das die perfekte Größe: „Wir haben ja in Hundsöd gesehen, was selbst mit wenigen Zimmern möglich ist. Und dazu kommt, dass in Vilshofen ein Hotel fehlt“, so der Geschäftsmann. Sein Pachtvertrag mit dem Kloster läuft ab 1. Februar. Wie lange? „Zehn Jahre sind keine Zeit“, meint Bruder Clemens. Konkreter wird er nicht. Andreas Hoffmann auch nicht. Doch die Pläne lassen auf ein langfristiges Engagement deuten: „Das Gästehaus wird Klosterhof Schweiklberg heißen, aus der Cafeteria wird die Klosterterrasse Schweiklberg.“

Schankschluss um 21.30 Uhr

Ein paar kleinere Umbauten sind nötig – auch, damit der Hundsöder Wirt den Räumlichkeiten noch seine Handschrift geben kann. „Eröffnung ist am 1. März. Es wird Kaffee und Kuchen geben, Brotzeiten und eine offene Küche. Schankschluss ist um 21.30 Uhr, Betriebsschluss gegen 22 Uhr“, umreißt Andreas Hoffmann seine Vorstellungen. Damit ist auch klar: Große Veranstaltungen wie Hochzeiten oder Weihnachtsfeiern bis spät in die Nacht wird es für das Duo Hoffmann/Brauneis auf dem Schweiklberg nicht mehr geben. Was das künftige Hotel Klosterhof angeht – da will das Gastro-Paar alles anbieten – von der reinen Übernachtung bis hin zur Vollpension.

Als Prior Administrator ist Pater Richard froh, dass der Vertrag unterzeichnet ist: „Ich denke schon, dass wir noch eine Existenzberechtigung haben. Damit es weitergehen kann, haben wir bewusst nach einem Betreiber gesucht.“