Aldersbach
Geregelt ist jetzt alles: Vertrag mit Haus der Bayerischen Geschichte für Ausstellung

28.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:28 Uhr

Von A wie Aschenbecher über K wie Klodeckel bis Z wie Zinndeckel reichen die Möglichkeiten, sich bei der Installation für die Sonderausstellung „Wirtshaussterben? Wirtshausleben“ in Aldersbach einzubringen. −F.: VA

Dass Aldersbach die Ausstellung „Wirtshaussterben? Wirtshausleben!“ vom Haus der Bayerischen Geschichte (HdBG) übernimmt, war klar. Dass die Eröffnung im Frühsommer 2023 stattfinden wird, auch. Dass die Sonderausstellung im Kloster aufgebaut werden wird, auch.

Dass dafür Anpassungen der ehemaligen Landesausstellungsräume im zweiten Obergeschoss vorgenommen und weitere Räume im ersten Stock noch saniert werden müssen, wissen die Verantwortlichen ebenso. Jetzt hat man alles in Verträgen festgezurrt. Der Gemeinderat stimmte in seiner jüngsten Sitzung sowohl dem Vertrag mit dem HdBG sowie der Vergabe von Fachplanung und Befunduntersuchung zu.

Klingt nach viel Bürokratie? Ja. Aber es ist auch einiges zu regeln, wie Bürgermeister Harald Mayrhofer darstellte.

Die Idee, weitere Sonderausstellungen in Aldersbach zu zeigen, geht auf den Erfolg der Landesausstellung 2016 zurück. „500 Jahre Reinheitsgebot“ schauten sich damals 230000 Besucher im Kloster Aldersbach an. Mit der von April bis Dezember in Regensburg gezeigten Sonderausstellung „Wirtshaussterben? Wirtshausleben?“ war der perfekte „Dranbleiber“ gefunden. Musste nur noch alles in einer Vereinbarung festgehalten werden. Das ist jetzt geschafft.

Das HdBG verpflichtet sich darin, das Ausstellungskonzept an die räumlichen Gegebenheiten des Kloster anzupassen, alle wieder verwendbaren Teile des Ausstellungssystems wie Vitrinenbeleuchtung, Multimedia-Geräte und Elektroverkabelung gegen eine entsprechende Vergütung zu überlassen, Objekte der Ausstellung, die aus dem eigenen Bestand stammen und an denen kein Eigenbedarf besteht, als unentgeltlich Leihgabe für fünf Jahre zur Verfügung zu stellen, ein Plakat- und Ausstellungsmotiv in Absprache mit der Gemeinde zu entwickeln und zu zahlen sowie die Aldersbacher Ausstellung in seine Öffentlichkeitsarbeit einzubeziehen.

Im Gegenzug muss auch die Gemeinde „liefern“ und erforderliche Bau- und Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Ausstellung beauftragen. Konkret: Restaurator Josef Kreilinger aus Fürstenzell kümmert sich um die sogenannte Putzbefundung in den Räumen des ersten OG (Auflage des Landesamtes für Denkmalpflege), die Fachfirma Schobner aus Landau erstellt das Brandschutzkonzept, Florian Riesinger von den Arc Architekten Bad Birnbach plant und überwacht die bauliche und technische Sanierung und die Ausschreibung der Gewerke, das Gestalterbüro Friedrich Pürstinger aus Salzburg plant Übernahme und Einbau der Sonderausstellung in den ersten und zweiten Stock des Klosters und Ingenieur Matthias Held aus Waltenhofen übernimmt dafür die technische Bauleitung sowie die Ausschreibung der Gewerke.

Noch immer gesucht werden Wirtshaus-Objekte für eine Kunstinstallation. Denn das Pendant, das in Regensburg hing, wird nicht als Dauerleihgabe mitgegeben, ist außerdem für die Räumlichkeiten im Kloster zu groß. Wer der Gemeinde etwas spenden möchte für ein Mobile namens „Wirtshausexplosion“, soll sich im Rathaus melden.