iENA in Nürnberg
Erfolgreiche Erfinder aus Fürstenzell

Maristengymnasium erneut auf der Erfindermesse in Nürnberg vertreten – Sechs Projekte präsentiert

06.11.2023 | Stand 06.11.2023, 5:00 Uhr

Waren wieder erfolgreich auf der Erfindermesse in Nürnberg vertreten: Die Schüler des Maristengymnasiums mit (vorne v.l.) Lehrkraft und Betreuer Johannes Danner, Martin Faymonville, Samuel Barreto, Anna Hanusch, Jakob Steinig, (hinten, v.l.) Paul Esterházy, Nepomuk Esterházy, Felix Steinig und Lucas Röder  − Foto: Danner/MGF

Seit sage und schreibe 37 Jahren präsentiert das Maristengymnasium Fürstenzell (Landkreis Passau) die Erfindungen und kreativen Projekte zahlreicher Schülerinnen und Schüler auf der internationalen Erfindermesse iENA in Nürnberg. Auch dieses Mal waren sie erfolgreich.

Das wöchentlich stattfindende Wahlfach „Erfinden“ stößt nach wie vor auf große Begeisterung, so dass auch in diesem Jahr wieder mehr Projekte als im Vorjahr angemeldet werden konnten. In Nürnberg wurden über 500 Erfindungen aus rund 30 Ländern und Regionen präsentiert – darunter sechs Projekte aus dem Hause der Maristen.

Anna Hanusch hatte eines Tages keinen Tischtennisschläger für die Pause dabei und musste mit der Hand spielen. Dabei fragte sie sich, wie es wohl wäre, wenn sie eine Schlagplatte auf der Hand hätte. So entstand die Idee zum Handtischtennis. An einem Handschuh sind Schlagplatten befestigt, die ein direktes und überraschend neues Schlaggefühl vermitteln. Für diese Erfindung wurde Anna bereits bei Jugend forscht ausgezeichnet und erhielt nun auf der iENA eine Silbermedaille für ihre Leistung.

Silber für „Anti-Überkoch“

Auch Felix Steinig hat sein Jugend-forscht-Projekt Anti-Überkoch weiterentwickelt und auf der Messe präsentiert. Eine von ihm durch mehrere Prototypen und 3D-Druck entwickelte Form, die speziell auf verschiedene Töpfe abgestimmt ist, wird am Topf angebracht und sorgt so dafür, dass der Deckel genügend Abstand hat, um ein Überkochen zu verhindern und gleichzeitig einen Großteil der Energie im Topf zu halten. Nach dem Erfolg bei Jugend forscht zeichneten die Juroren der Erfindermesse seine Arbeit ebenfalls mit einer Silbermedaille aus.

Jakob Steinig hat sich Gedanken über platzsparende Möbel gemacht. Sein Multifunktionstisch lässt sich nicht nur an die Wand klappen, auch die Tischplatte kann um 180 Grad gedreht werden. Eine Stoffbespannung ermöglicht das Anbringen verschiedenster Gegenstände mit Klettverschluss. So können etwa die Fernbedienung an der Unterseite befestigt werden oder kleine Gesellschaftsspiele. Bei Bedarf wird die Tischplatte auf die gewünschte Seite gedreht. Auf einer Terrasse könnte die nach dem Hochklappen sichtbare Seite auch als Solarplatte genutzt werden. Die Jury der iENA hat ihm dafür eine Bronzemedaille verliehen.

Digitales Bewertungssystem für die Jury

Lucas Röder war bereits im vergangenen Jahr auf der Messe. Als leidenschaftlicher Programmierer beobachtete er die Arbeit der Jury genauer und überlegte sich ein digitales Bewertungssystem. Seitdem hat er die notwendige serverseitige Infrastruktur programmiert und eine einfach zu bedienende Benutzeroberfläche erstellt. Damit können die Jurymitglieder sogar mit ihren eigenen Endgeräten auf die Datenbank zugreifen und so schneller, transparenter und übersichtlicher bewerten. Eine Weiterentwicklung mit Hilfe von KI ist bereits in Planung. Die Juroren waren von der Idee so begeistert, dass sie Lucas eine Goldmedaille verliehen.

Martin Faymonville und Samuel Barreto beschäftigten sich mit der Frage, wie Elektroautos sicher gelöscht werden können. Um die Feuerwehr zu unterstützen, arbeiteten sie an einem Konzept für ein autonomes Löschsystem, das in einer Garage oder einem Parkhaus installiert werden kann. KI-gestützte Sensoren erkennen den Brand und schotten das brennende Fahrzeug zunächst mit einem Feuerschutzvorhang ab. Eine Löschlanze wird vom Boden aus in die Unterseite des Fahrzeugs getrieben, um direkt die Batterie zu löschen und zu kühlen, während Wassersprinkler den Brand von oben bekämpfen. Für ihr durchdachtes Konzept erhielten sie eine Silbermedaille.

Kamera im Bunker der Hackschnitzelheizung

Nepomuk und Paul Esterházy haben zu Hause eine Hackschnitzelheizung. Regelmäßig muss der Füllstand im Vorratsbunker kontrolliert werden. Um dies komfortabler zu gestalten, haben sie eine Kamera im Bunker installiert und diese mit einem selbst aufgesetzten Server verbunden. Eine umprogrammierte KI analysiert die Bilder und ermittelt so den Füllstand. Ist dieser zu niedrig, wird der Kunde per E-Mail informiert. Zusätzlich werden aus den Bilddaten die im Bunker befindlichen Kilowattstunden berechnet. Die begeisterte Jury belohnte die beiden mit einer Goldmedaille.

Auch im nächsten Herbst werden wieder Erfindungen des Maristengymnasiums einem internationalen Publikum präsentiert. Nach der erfolgreichen Bilanz in diesem Jahr darf man bereits jetzt gespannt sein, welche kreativen Ideen und Lösungen die Schülerinnen und Schüler dann wieder auf Lager haben werden.

− red