Tittling
Ein klares Ja zur Dreiländerrallye

19.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:52 Uhr
Martin Wimösterer

3. Bürgermeister Robert Koller (r., ÜW) leitete erstmals eine Sitzung des Marktgemeinderates, daneben Geschäftsleiter Andreas Fenzl. −Foto: Heisl

Der ADAC Südbayern hatte bei der Marktgemeinde Tittling (Landkreis Passau) den Antrag gestellt, die Dreiländerrallye „Central European Rally“ auch auf Gemeindestraßen im Gemeindegebiet durchführen zu dürfen. Nach kurzer Diskussion war klar: Der Marktgemeinderat findet die Beteiligung gut.

Daher wurde unter der Versammlungsleitung des 3. Bürgermeisters Robert Koller (ÜW) einstimmig die Zustimmung erteilt. Koller leitete übrigens wegen der Abwesenheit des 1. und 2. Bürgermeisters erstmals eine Marktgemeinderatssitzung.

Der ADAC Südbayern ist der sportliche Ausrichter, teilte Erwin Rudat vom Bauamt mit. Er könne sich vorstellen, dass das Event eine Bereicherung für Tittling sei. Immerhin würden rund 15000 Zuschauer und Beteiligte erwartet. Vom Bund Naturschutz gebe es bereits eine Ablehnung, warf der Versammlungsleiter ein. Koller gab aber zu bedenken: „Wenn nicht wir, dann macht’s ein anderer.“ Das sei schon etwas Großes.

WM-Lauf vom 25. bis 29. Oktober

Die Rallye findet als WM-Lauf vom 25. bis 29. Oktober 2023 statt. Sie wird gestartet in der tschechischen Hauptstadt Prag, tangiert Österreich und endet in Passau. Das sei erstmals in der Geschichte, dass drei Länder in einem WM-Lauf eingebunden sind. Sport verbinde und überwinde Grenzen, argumentiert der Veranstalter, so sei die Veranstaltung als europäisches Gemeinschaftsprojekt zu sehen. Passau sei in zentraler Lage und an drei Flüssen das Herzstück der Rallye. Die zuständige Erlaubnisbehörde sei die Regierung von Niederbayern, sportrechtlich wurde die Rallye genehmigt vom Deutschen Motorsportbund und dem Weltverband FIA.

Es sei folgender Streckenverlauf geplant, Tittling-Gneisting-Pirkingmühle-Pirking-Preming. Die Gemeindestraßen müssen am Mittwoch, 25. Oktober, für den öffentlichen Verkehr für etwa acht Stunden gesperrt werden. Die exakten Sperrzeiten würden noch mitgeteilt. Außerhalb der beiden Wertungsläufe könnten die Anwohner aber dringende Besorgungsfahrten durchführen. In Notfällen könne die Wertungsprüfung auch gestoppt oder unterbrochen werden.

„Ein Superevent“

In der Diskussion begann Herbert Lorenz (SPD) mit der Feststellung, das sei ein Superevent, da seien ja alle dafür. Christian Denk (ÜW) meinte, man müsse aber die anderen schon auch verstehen, gemeint waren wohl die Kritiker. Simone Städele (CSU) hätte lieber zunächst die Anwohner angehört. Es sei nicht gut, wenn der Gemeinderat dafür und die Betroffenen dagegen seien. Robert Koller sah aber die Reihenfolge schon richtig, erst der Gemeinderat und dann die Bürger.

Wenn von 15 000 Gästen die Rede sei, dann frage man sich, wo die parken, wo sie auf Toilette gehen und wie sie versorgt werden, gab Günter Schneider (FW) zu bedenken. Da solle was für die Gemeinde bleiben. Erwin Rudat meinte, vom Parken profitieren die Grundbesitzer, für die Toiletten sei der Veranstalter verantwortlich und die Versorgung könnten Ortsvereine übernehmen.

Das Event sei touristisch gut zu vermarkten. Jürgen Pünner (CSU) stellte fest, dass der ADAC ein Weltverband sei. Die würden sich die Veranstaltungsorte aussuchen und wenn sie schon nach Tittling kommen, dann sollte man die Chance nutzen. Bei so viel positiver Stimmung war es keine Überraschung, dass am Ende einstimmig die Nutzung der Gemeindestraßen erlaubt wurde.