Profisport blickt nach Ortenburg
Branchenführer für Physiotherapie-Ausstattung belebt Kason-Areal

07.01.2024 | Stand 07.01.2024, 19:00 Uhr

Gut gelaunt auf dem Laufband: Landrat Raimund Kneidinger, beobachtet von Nicole Weingärtner (v. l., Agentur für Arbeit), Firmengründer Peter Kanzlsperger, Katrin Wimmer-Unfried (Agentur für Arbeit), Roland Gruber (Leiter Kreisentwicklung), Markus Pavlasek (Vorstandsvorsitzender Raiffeisenbank Ortenburg), Bürgermeister Stefan Lang und Benedikt Kanzlsperger. − Foto: Landratsamt

Originale Trikots von Welt-Fußballern an der Wand, daneben Laufbänder, die per Luftsack den Reha-Patienten nahezu schwerelos machen, und zahlreiche weitere Hightech-Geräte in einem Showroom für Physiotherapie-Ausstattung, den es so in Deutschland nur einmal gibt: Der Besuch von Raimund Kneidinger beim Branchenführer für medizinischen Bedarf in Physiotherapie und Sport war ein „permanentes Aha-Erlebnis“, wie es der Landrat ausdrückte.

Denn was hier die Firma Kanzlsperger seit April im Frontgebäude des ehemaligen Kason-Areals in Ortenburg entwickelt hatte, war sowohl für den Landrat als auch den Leiter der Kreisentwicklung, Roland Gruber, eine Überraschung.

Vor dem Einzug musste das Gebäude saniert werden



Bislang war Berngau bei Neumarkt in der Oberpfalz der Standort des 1995 gegründeten Unternehmens. 2023 schließlich fand die Ortenburger Inhaberfamilie Kanzlsperger wieder zurück in die Heimat. Hier wurde mit dem zur Vermietung angebotenen Areal der ehemaligen Möbelfabrik Kason eine attraktive Immobilie gefunden. „Attraktiv aber nur auf den ersten Blick“, wie Peter Kanzlsperger einräumte. Denn das Frontgebäude musste instand gesetzt, undichte Glasdächer abgedichtet und der Innenraum neu gestaltet werden.

Die Investition des Unternehmens war ein Schritt ins Risiko, was auch Vorstandsvorsitzender Markus Pavlasek von der Raiffeisenbank Ortenburg deutlich machte. Die Bank als Besitzer des Areals erhielt so ihren Ankermieter unter den rund einem Dutzend Firmen, die hier ihren Sitz gefunden haben. Der Beginn einer Erfolgsgeschichte, so Pavlasek weiter, denn die Nachfrage sei ungebremst und demnächst werde auf dem Gelände eine neue Halle entstehen.

Dank des Firmenchefs gilt auch der Marktgemeinde



Peter Kanzlsperger stellte mit Nachdruck fest, dass der Aufbau des zweiten Firmenstandorts in Ortenburg ohne die „tatkräftige und lösungsorientierte Unterstützung durch Bürgermeister Stefan Lang nie möglich gewesen wäre“. So sei es binnen kurzer Zeit gelungen, den Standort Ortenburg zum „Schaufenster des Unternehmens“ auszubauen. Die Nähe zu Österreich und Tschechien sei für den internationalen Auftritt ebenso wichtig wie die Möglichkeit, auf mehr als 1000 Quadratmeter eine Fülle an Ausstattung und Geräten zu zeigen, die Besucher und Fachpublikum aus ganz Europa anziehe. „Wir haben damit praktisch den Spieß umgedreht. Statt selbst auf Messen zu gehen, laden wir unsere Kunden nach Ortenburg ein und zeigen ihnen hier unsere Leistungsfähigkeit“, erklärt Kanzlsperger.

Die Tagungs- und Präsentationstermine sind ausgebucht, sagt er, sie seien auch „Impulsgeber für frische Themen rund um Behandlung, Training, Therapie, Regeneration und Prophylaxe“. Darum sei für das Unternehmen auch die direkte Nachbarschaft zum Bäderdreieck ein großes Zukunftsthema.

Profi-Fußball und Olympia-Teams als Kunden



Nahezu alle Physiotherapie-Abteilungen des deutschen Profi-Fußballs ordern bei Kanzlsperger, ebenso Olympia-Mannschaften aus dem In- und Ausland sowie die Sportlerinnen und Sportler selbst. Im Kampf um Hundertstelsekunden ist Physio längst ein Schlüsselmoment und damit ein wichtiger Markt geworden, ebenso bei der schnellen Heilung nach Verletzungen. Weitere Kunden sind Physiotherapie-Praxen.

Diese Marktdominanz bezeichnete Landrat Kneidinger als Beleg dafür, „dass der Wirtschaftsstandort Passauer Land beste Chancen für kreative Unternehmen bietet“. Kanzlsperger trete den Beweis an, anspruchsvolle Kunden nach Ortenburg holen zu können – „es müssen also nicht immer die Ballungsräume sein“. Gemeinsam mit Roland Gruber erläuterte Kneidinger in diesem Zusammenhang die Grundlinie der Wirtschaftsförderung im Landkreis: „Wir wollen für Unternehmen der Lotse sein, der bereits frühzeitig den Weg bis Realisierung eines Projektes begleitet, lösungsorientiert und mit einem festen Ansprechpartner im Amt.“

− red