Landkreis Passau
Bei „Park and Ride“ ist noch einiges zu tun

Der ACE-Kreisvorstand Passau zieht eine erste Bilanz zur Clubinitiative für Stadt und Landkreis

28.07.2023 | Stand 13.09.2023, 4:09 Uhr

Ende Mai waren Josef Meininger, Edwin Urmann und Anton Rehberger unterwegs, um P+R-Plätze im ACE-Kreis Passau genauer unter die Lupe zu nehmen. Der Platz am Bahnhof in Ruhstorf an der Rott konnte nicht überzeugen. −Foto: Hildebrand/ACE

„Die Ehrenamtlichen des ACE im Kreis Passau stehen parat, wenn es um die Verkehrssicherheit geht“, heißt es in einer Mitteilung: Der Kreisvorstand Passau des Autoclub Europa hat sich auch in diesem Jahr an der Ehrenamtsaktion beteiligt und „Park-and-Ride“-Anlagen im Passauer Land untersucht. Denn die Clubinitiative steht unter dem Motto „Kann Deutschland P+R?“

Bundesweit sind rund 700 Ehrenamtliche unterwegs und überprüfen Park-and-Ride-Anlagen. Im Fokus stehen dabei unter anderem die Ausstattung, die Sicherheit und die Barrierefreiheit. Der ACE-Kreisvorstand Passau hat Ende Mai einige Anlagen im Zuständigkeitsbereich genauer unter die Lupe genommen. Bei einer Vorstandssitzung wurde nun das Ergebnis besprochen.

Alles in allem fällt das Fazit des ACE-Kreisvorstandes Passau gemischt aus. „Die vier getesteten Plätze in Passau, Vilshofen und Ruhstorf an der Rott haben Potenzial – dafür aber müsste man investieren“, so der Kreisvorsitzende. „Da ist noch Luft nach oben!“ Es mangle an der Beleuchtung sowie an der Fahrbahn und den Stellplätzen selbst. Auch bräuchte es dringend Investitionen in die E-Ladeinfrastruktur sowie mehr Geld für Behindertenparkplätze und Fahrradabstellmöglichkeiten. „Auch – und gerade – an kleineren Bahnhöfen braucht es großzügige Parkflächen“, so Urmann. Und für die Stadt Passau gelte: „Hier muss es grundsätzlich mehr P+R-Plätze geben – und die müssen vernünftig ausgestattet sein.“ Wenn die Anlagen dann auch noch barrierefrei wären, gebe es ordentlich Punkte im ACE-Test.

Die Lage in Passau

In Passau befinde sich der einzige ausgewiesene P+R-Platz der Stadt in der Kapuzinerstraße – das reiche bei Weitem nicht aus. Hier müsse die Stadt – eventuell auch in Kooperation mit dem Landkreis – für mehr Parkflächen an ÖPNV-Knotenpunkten sorgen. Der Platz in der Kapuzinerstraße biete wenig Komfort: Die Parkbereiche seien nur geschottert, für Menschen, die mit einem Rollator oder einem Rollstuhl unterwegs sind, also nur eingeschränkt nutzbar. Ausgewiesene Behindertenparkplätze gebe es keine. Auch eine E-Ladesäule suche man vergeblich. Zum Zeitpunkt des ACE-Tests sei auch noch der Parkscheinautomat defekt gewesen. Am Ende schlugen nur vier Punkte zu Buche.

Die Lage in Vilshofen

In Vilshofen gibt es am Bahnhof zwei P+R-Bereiche – einen kostenpflichtigen und einen kostenfreien. Der kostenpflichtige Bereich sei asphaltiert, barrierefreie Parkplätze gebe es keine, dafür finde man E-Ladesäulen, die teilweise barrierefrei zugänglich sind. Erfreulich sei, dass der Platz gut ausgeleuchtet ist – gerade morgens in der Dämmerung oder spät abends sei dies für die Sicherheit sehr wichtig. Pluspunkte gab es für die Möglichkeit, das Parkticket mit einer App zu bezahlen. Insgesamt gab es 6,5 Punkte für den Platz, der gegenüber des Bahnhofsgebäudes liegt. Auch hier bestehe also Nachbesserungsbedarf – für ein „Bestanden“ im Test wären acht Punkte nötig. Links neben dem Gebäude befinde sich ein weiterer Bereich, der kostenfrei genutzt werden kann. Für diesen Platz gab es sechs Punkte – hier fehle es vor allem an einem barrierefreien Untergrund für die Parkplätze, an der Beleuchtung und an E-Ladesäulen.

Die Lage in Ruhstorf

Auch der Platz am Bahnhof in Ruhstorf konnte den ACE-Test nicht bestehen – hier gab es nur fünf Punkte für einen Parkplatz, der nur geschottert sei, keine Stellplatzmarkierungen aufweise und weder Behindertenparkplätze noch E-Ladesäulen zur Verfügung stelle. „Gerade solche Plätze an kleineren Bahnhöfen sollten ausgebaut werden – sie müssen barrierefrei sein und das bieten, was man als Autofahrer heutzutage braucht“, so Urmann. „Und das sind nun mal auch E-Ladesäulen.“

Parallel zu den Checks vor Ort gibt es auch eine Online-Umfrage, die sich an Pendler richtet. Die Teilnahmefrist endet hier am 31. Juli. Link und Infos unter www.ace-clubinitiative.de.

− red