Kreisliga Passau
Bärenstarke „Deandorfer“ fordern wiedererstarkten FC Salzweg heraus – Schicksalsspiele für Alkofen und die SG Thyrnau/Kellberg

06.10.2023 | Stand 07.10.2023, 10:17 Uhr
Christian Andorfer

Das erwartet den Spitzenreiter FC Salzweg am heutigen Samstag in Oberdiendorf: Eine tolle Fankulisse und ein unangehmer Gegner, denn der heimische Aufsteiger ist seit fünf Spielen ungeschlagen und hat vier von fünf Partien zuhause gewonnen. − Foto: Sven Kaiser

Schon wieder ein Aufsteiger: Wie in der vergangenen Saison, als der FC Obernzell-Erlau durchmarschierte, muss man auch heuer einem Neuling zutrauen, dass er sich langfristig vorne in der Rangliste einnistet. Der TSV Oberdiendorf präsentiert sich in bemerkenswerter Verfassung und empfängt am Samstag Spitzenreiter Salzweg als Tabellenzweiter zum absoluten Topspiel des 11. Spieltags der Kreisliga Passau.

Trainer Stefan Richter (34) gibt vorab Einblick ins Vereinsleben der „Blau-Weißen“. Mit Kontinuität und Vertrauen in junge Spieler zurück zum Erfolg? Das ist dem TSV Oberdiendorf gelungen. Nach dem Abstieg in die Kreisklasse 2016 folgten durchwachsene Jahre beim ehemaligen Bezirksligisten. Laut Trainer Richter fand vereinsintern ein Umdenken statt, die Fehler wurden aufgearbeitet und ein neuer Weg eingeschlagen – mit Erfolg. „Wir setzen wieder auf die einheimischen Spieler, die sich mit dem Verein identifizieren und gemeinsam die gesteckten Ziele auch wirklich erreichen wollen. Unsere Jungs sind auf und neben dem Platz eine richtige Einheit, kleinere Rückschläge werden dadurch leichter aufgefangen. Eine so erfolgshungrige Mannschaft stetig weiterzuentwickeln, macht als Trainer richtig Spaß“, erzählt Richter. In der Vorsaison stürmte „Deandorf“mit 101 erzielten Toren regelrecht zur Meisterschaft in der Kreisklasse Passau, umso erstaunlicher, dass die „Blau-Weißen“ eine Liga höher bis dato eher als defensivstarkes Team in Erscheinung treten. Mit neun Gegentoren stellt das Team um die jungen Keeper Marco Unfried (18/sieben Spiele) und Julian Fenzl (21/drei Spiele) die bislang beste Abwehr der Liga.

„Zu Beginn hat die Mannschaft in einigen Spielen Lehrgeld gezahlt, jetzt haben wir aber einen super Lauf. Es ist eine schöne Momentaufnahme, in der so engen Liga kann es aber schnell wieder in die andere Richtung gehen. Meistens entscheiden Kleinigkeiten, oft bedingt durch personelle Besetzung und Tagesform der jeweiligen Teams“, beschreibt Stefan Richter. Auch deshalb will der 34-Jährige noch nicht an das Muster Obernzell-Erlau denken und lieber von Spiel zu Spiel schauen: „Als Aufsteiger wollen wir erstmal die nötigen Punkte für den Klassenerhalt sichern und uns immer weiter steigern, was aktuell gut klappt.“ Angesprochen auf das Spitzenspiel an diesem Wochenende, sieht Richter den FC Salzweg als klaren Favoriten: „Für uns ist es ein Bonusspiel. Salzweg hat enorme Qualität und dazu jahrelange Bezirksliga-Erfahrung im Kader. Uns erwartet eine sehr schwierige Aufgabe, die Rollen sind klar verteilt. Gerade mit der Unterstützung unserer Fans wollen wir dem Tabellenführer aber alles abverlangen und zuhause ungeschlagen bleiben.“

Salzweg will das Topspiel unaufgeregt angehen



Die Gäste aus Salzweg sind als einziges Team der Liga noch ungeschlagen, und wollen die nächste Aufgabe unaufgeregt angehen, wie die Verantwortlichen um Spielertrainer Stefan Holzinger ankündigten: „Für uns wird es ein ganz normales Spiel um drei Punkte sein, auch wenn tabellarisch Erster gegen Zweiten spielt.“ Mit einem Sieg beim ersten Verfolger könnte der FCS seinen Vorsprung auf mindestens sechs Punkte ausbauen.

Erstmals seit dem 1. Spieltag ist am vergangenen Sonntag der SV Riedlhütte aus den Abstiegsplätzen geklettert, daher stuft Spielertrainer Matthias Pauli den Sieg über Passau-West (2:1) als enorm wichtig ein. Nun geht es für den Aufsteiger aus Freyung-Grafenau zum Tabellennachbarn Vilshofen: „Gegen West konnten wir einen glücklichen Sieg einfahren, dafür haben wir in vielen anderen Partien Punkte verschenkt. Bedingt durch wöchentliche Ausfälle und der vielen Zu- und Abgänge schwanken unsere Leistungen noch zu stark. Dieser Prozess ist jedoch normal, denn ein Team zu Formen benötigt Zeit, die Spieler ziehen jedoch super mit. Unsere Neuzugänge haben leider immer noch Probleme und können ihr Talent noch nicht ganz ausschöpfen. Das gilt es in den kommenden Wochen bis zum Winter noch zu verbessern“, berichtet Coach Pauli zur aktuellen Gemütslage in Riedlhütter.

Unter sich sind am Samstag die Kellerkinder der Tabelle. Sollten die Schlusslichter Alkofen (gegen Schönbrunn) und SG Thyrnau/Kellberg (bei Passau-West) gegen ihre Tabellennachbarn verlieren, geht die Tendenz eindeutig in Richtung Kreisklasse.

− red


11. Spieltag / Samstag, 15 Uhr: Oberdiendorf – Salzweg, Vilshofen – Riedlhütte, Passau-West – SG Thyrnau/Kellberg; 16 Uhr: Alkofen – Schönbrunn, Karpfham – Winzer; Sonntag, 15 Uhr: Tiefenbach – Tittling, Eberhardsberg – Neßlbach.