A-Klasse Tittling
Der SV Fürstenstein kämpft weiter ums Überleben: Absage trifft Einzelkämpfer Marco Peter schwer

05.08.2023 | Stand 13.09.2023, 0:11 Uhr

Kämpfer: Marco Peter schnürt selbst mit 49 Jahren die Fußballschuhe, um seine Mannschaft zu unterstützen. −Archivfoto: Sigl

Von Christian Andorfer

Zwei Testspielsiege und dann das: Der SV Fürstenstein konnte am 1. Spieltag der Fußball-A-Klasse keine Mannschaft stellen. „Gleich am ersten Spieltag nicht antreten zu können ist traurig und bitter, dennoch wollen und werden wir nicht aufgeben“, Trainer Marco Peter.

Neben dem 49-Jährigen standen laut eigener Aussage für die Partie beim SV Kirchberg v.W (0:x) nur sieben weitere Spieler zur Verfügung. „Viele unserer Akteure kommen aus Albanien bzw. dem Kosovo, welche im Sommer immer einen längeren Urlaub in ihre Heimat antreten.“ Der SV Fürstenstein lebt von den vielen ausländischen Legionären und einer Freizeitgruppe namens „Bavaria Kickers“ aus Passau, welche sich alle samt dem A-Klassisten anschlossen. Den größten Anteil am Überleben des Vereins trägt allerdings Trainer Marco Peter selbst. Der Rudertinger steckt sein ganzes Herzblut in die Mannschaft und übernimmt sämtliche Aufgaben abseits des Platzes. Zweimal stieg der Übungsleiter mit Fürstenstein auf, davon ist man mittlerweile weit entfernt. Es geht ums Überleben: An den weiteren 21 Spieltagen dürfen die Fürstensteiner maximal zwei Mal nicht antreten, bei der vierten Absage werden sie laut BFV-Spielordnung aus dem Wettbewerb genommen.

Die Gründe für den Absturz liegen viele Jahre zurück, als man mit tschechischen Akteuren, die Einheimischen vergraulte. Aktuell gibt es beim SV Fürstenstein auch keine Jugendarbeit mehr, mit Benedikt Uhrmann hat man 2019 den letzten Spieler aus den eigenen Reihen für die Herrenmannschaft erhalten. Viele Jugendliche schließen sich frühzeitig den benachbarten Vereinen aus Oberpolling und Nammering an. In Fürstenstein zeigt man sich aber weiterhin kämpferisch, am Sonntagnachmittag (Anstoß 15 Uhr) steht das erste Heimspiel gegen die DJK Fürsteneck an.

Bereits in der vergangenen Saison machten die Fürstensteiner eine schwierige Saison durch, schlossen diese mit null Punkten und einer Tordifferenz von 8:104 als Schlusslicht der A-Klasse Tittling ab. Daher überraschte die Mannschaft im Juni mit Testspielsiegen gegen Aunkirchen II (3:0) und Schöllnach II (2:1).

− red


2. Spieltag / Freitag: Tiefenbach II – Preming (0:1), Rathsmannsdorf – Aicha v.W. (2:0); Samstag, 14 Uhr: SG Nammering/Oberpolling II – Kirchberg v.W.; Sonntag, 15 Uhr: Haselbach – Eging II, Fürstenstein – Fürsteneck, Prag – Außernzell.