Vilshofen
„49-Euro-Ticket im Online-Abo? Unzumutbar“: SEN-Landeschef Franz Meyer kritisiert Angebot für Senioren

16.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:53 Uhr

Im Gespräch: SEN-Landesvorsitzender Franz Meyer (r.) mit dem stellvertretenden CDU-Bundesvorsitzenden Dr. Carsten Linnemann. −F.: VA

Landesvorsitzender Franz Meyer und Stadtrat Stephan Katzbichler als Gäste – zur ersten Vorstandssitzung des Jahres hat SEN-Vorsitzender Georg Krenn wahr gemacht, was er versprochen hat: Man wird ein ausgewogenes Programm bieten Information und Geselligkeit. Die erste SEN-Info-Veranstaltung in diesem Jahr mit dem Migrationsbeauftragten Arash Haddad war schon sehr gut besucht. Steigende Mitgliederzahlen spornen an.

SEN-Landesvorsitzender Franz Meyer berichtete von seinem Gespräch mit dem stellvertretenden CDU-Bundesvorsitzenden MdB Dr. Carsten Linnemann zu Themen der Seniorenpolitik. Zielsetzung der Seniorenpolitik sei die umfassende Teilhabe der älteren Mitbürger am Leben und das Gestalten des persönlichen Umfelds nach den Bedürfnissen des Alters. „Die Lebenssituation älterer Menschen kennt besondere Herausforderungen, vor allem, wenn Betreuungen, Pflege und Versorgung notwendig werden“, weiß der Altlandrat.

Kritik übte er an der Regelung, dass das geplante 49-Euro-Ticket nur mit einem digitalen Abonnement gebucht werden, denn: „Es gibt viele ältere Menschen, die keinen Online-Zugang haben.“ Dies bestätigten aktuelle Statistiken. Es dürfe aber nicht sein, dass gerade die Bevölkerungsgruppe, die auf den öffentlichen Nahverkehr besonders angewiesen ist, beim 49-Euro-Ticket vor oft unüberwindbaren Problemen stehe.

Deswegen fordert Franz Meyer: „Beim Zugang zum 49-Euro-Ticket muss umgehend nachgebessert und ein Zugang in analoger Form, beispielsweise am Automaten, geschaffen werden. Ein 49-Euro-Ticket nur im Online-Abo ist unzumutbar!“

SEN-Chef Georg Krenn dankte dem Landesvorsitzenden, dass er die Mitglieder vor Ort stets mit den neusten Informationen aus erster Hand versorgt.

Die weiteren Planungen des Ortsverbandes: Im März stehen auf der Jahreshauptversammlung auch Neuwahlen an. Höhepunkt des geselligen Programms 2023 ist im Juli der Zwei-Tages-Ausflug zu den Luisenfestspielen im oberfränkischen Wunsiedel.

Stadtrat Stephan Katzbichler gab einen Einblick in aktuelle kommunalpolitische Themen. So berichtete er, dass im Stadtrat erneut der Supermarkt auf dem Klostergelände auf der Tagesordnung steht. Er hoffe, dass der Stadtrat die sich nun bietende Chance ergreife und den Nahversorger für den Westen endlich mit großer Mehrheit auf den Weg bringe.

Verwundert reagierte er auf die kürzlich geäußerte Kritik am Bauland-Vergabemodell in Aunkirchen. „Dass eine Stadtratskollegin der Einführung des Vergabemodells erst zustimmt, einen Bauplatz erhält und dann erklärt, ohnehin nichts von den mitbeschlossenen Vergabekriterien zu halten, ist alles andere als vorbildlich. Anstatt als Investorin aufzutreten, hätte man die Bauparzelle auch an die Stadt zurückgeben können, dann wäre vielleicht eine junge Familie nachgerückt, die das Grundstück auch tatsächlich selbst hätte nutzen wollen“, so Stephan Katzbichler.

Das neue Vergabemodell sei verbesserungswürdig, biete aber gegenüber dem vorher praktizierten „Windhundverfahren“ erhebliche Vorteile und diene für umliegende Gemeinden inzwischen als Vorbild. „Man wird nachbessern müssen, um künftig solche Schlupflöcher zu schließen“, so Stephan Katzbichler. Er regte an, beispielsweise eine zeitlich begrenzte Selbstnutzungspflicht von Grundstück und Gebäude in die Bestimmungen mit aufzunehmen.

− ho