Aufwendiges Verfahren
Mit Rückbau begonnen: Atomkraftwerk Isar soll bis 2040 verschwunden sein

15.04.2024 | Stand 15.04.2024, 13:38 Uhr

Ein Jahr nach dem Atomausstieg in Deutschland hat auch beim Meiler Isar 2 in Niederbayern der Rückbau begonnen. − Foto: dpa

Ein Jahr nach dem Atomausstieg in Deutschland hat auch beim Meiler Isar 2 in Essenbach (Landkreis Landshut) der Rückbau begonnen. Noch bis Oktober 2023 hätte die Möglichkeit bestanden, die Anlage erneut anzufahren, sagte Kraftwerksleiter Carsten Müller am Montag.



Etwa ein halbes Jahr lang habe der Betreiber PreussenElektra nach dem Abschalten bestimmte Wartungsmaßnahmen durchgeführt und Ersatzteile bereitgehalten für den Fall, dass die Politik nach einem Neustart gefragt hätte. „Wir wurden leider nicht gefragt“, so Müller.

Rückbau sei „aufwendiges Verfahren“



Block Isar 1 wird seit 2017 rückgebaut. Bis 2040 soll vom gesamten Standort nichts mehr zu sehen sein. Der Rückbau sei ein aufwendiges Verfahren, das behördlich exakt abgestimmt werden müsse, so Müller. Nach der Demontage werden die Teile dekontaminiert und der Großteil – wie Eisen, Kupfer, Aluminium – wird recycelt.

Schwach- und mittelradioaktive Stoffe kommen in das noch nicht fertiggestellte Endlager Schacht Konrad in Salzgitter, hochradioaktive Abfälle in das dafür noch zu findende Endlager. Bis dahin bleiben die Materialien am Standort Essenbach.

Rückbau ist Aufgabe der Betreiber



Neben dem Meiler Isar 2 waren am 15. April 2023 auch das Atomkraftwerk Emsland in Niedersachsen und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg vom Netz genommen worden. Der Rückbau ist Aufgabe der Betreiber. Vier weitere bayerische Atomkraftwerke befinden sich bereits im Rückbau: Isar 1, Grafenrheinfeld sowie Gundremmingen Block B und C.

− dpa