Heideck/Landshut
Mehrere Dreifachmorde gemeldet: Polizei warnt vor Fake-News auf Facebook

07.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:55 Uhr

So sieht der dubiose Beitrag aus, der auf Facebook kursiert und einen angeblichen Dreifachmord in Heideck verkündet. „Hierbei handel es sich um eine Falschinformation“, kommentierte das Polizeipräsidium Mittelfranken selbst unter dem Beitrag. Screenshot: Facebook/Mediengruppe Bayern

„Heideck: 17-Jähriger tötet Eltern und Bruder“ - diese Meldung kursiert aktuell auf Facebook. Kurioserweise soll ein exakt gleichlautender Dreifachmord auch in Landshut passiert sein. Dabei handelt es sich um keinen grausigen Zufall, sondern um offensichtliche Fake-News.



„Es stimmt einfach nicht, die Meldung ist frei erfunden“, erklärt Sebastian Schmid, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken auf Nachfrage. Von einem Dreifachmord in Heideck (Landkreis Roth) hätte er sicher mitbekommen. Beim Präsidium ist man am Donnerstag auf den Facebook-Post aufmerksam geworden, der in der Gruppe „Dahoam in Heideck und Umgebung“ veröffentlicht wurde. Schnell haben die Beamten den Link, der wie ein nachrichtlicher Artikel ausschaut, als Falschmeldung erkannt und entsprechend bei Facebook gemeldet.

Polizei warnt: Nicht auf Links klicken



Die Polizei rät dringend davon ab, auf den Facebook-Link zu klicken. Das Polizeipräsidium Mittelfranken hat unter dem Post zum angeblichen Dreifachmord in Heideck selbst kommentiert: „Hierbei handelt es sich um eine Falschinformation. Bitte klicken Sie nicht auf den Link.“ Hinter der dubios klingenden Seite „Lifestyler-Inside-Video.cfd“ vermutet die Polizei Schadsoftware. Statt echter Nachrichten bekommen Facebook-Nutzer wohl eher Viren auf ihre Smartphones oder Computer.

Mit dem gleichen Titel „17-Jähriger tötet Eltern und Bruder“ finden sich auf Facebook noch weitere Posts von der gleichen dubiosen Seite - es ist nur jeweils die Ortsmarke ausgetauscht. Einer der erfundenen Dreifachmorde spielt demnach unter anderem auch in Landshut. Die Kriminalpolizei ermittelt in dem ausgedachten Fall aus Heideck nun, ob ein strafbares Handeln vorliegt, zum Beispiel ob bewusst eine Falschmeldung verbreitet oder eine Straftat vorgetäuscht wurde.

So schützen Sie sich vor Fake News



Fake-News seien nicht immer leicht zu erkennen, erklärt Polizeisprecher Sebastian Schmidt. Grundsätzlich rät er dazu, bei zweifelhaften Meldungen immer mehrere Quellen zu suchen „und nicht einfach alles, was irgendwo im Internet gepostet wurde, zu glauben“. Ein weiterer Tipp: „Nie auf dubiose Nachrichten-Links oder Bilder klicken, wenn man nicht weiß, wer sich hinter einem Post verbirgt“, so Schmidt.