Passau
Demo gegen Rechts: Veranstalter und Polizei haben keine Angst vor Übergriffen

21.03.2024 | Stand 26.03.2024, 15:24 Uhr

Jakob Hagenberg, Sprecher der Organisatoren der Demo gegen Rechts. − Foto: privat

Es war eine der größten Versammlungen in der jüngeren Geschichte der Stadt Passau: 6000 Menschen gingen am 27. Januar auf die Straßen, um ein Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen. Am Freitag findet die Fortsetzung dieser „Demo gegen Rechts“ statt. Sie beginnt um 17.30 Uhr im Klostergarten, von dort aus wird sich die Menge dann in Richtung Ludwigsplatz aufmachen, geteilt an Inn und Donau entlangmarschieren und sich dann an der Ortspitze wieder zusammentun um eine Lichterkette zu bilden. Laut dem Sprecher der Organisatoren, Jakob Hagenberg, liefen die Vorbereitungen hervorragend. Ob es wieder so viele oder gar mehr Teilnehmer werden, bezweifelt er jedoch.

4000 Teilnehmer sind angemeldet

4000 Leute sind bei der Stadt angemeldet. Zum Vergleich: Im Januar hatten Organisatoren und Polizei mit 1000 Demonstranten gerechnet. „Es kamen damals viel mehr als erwartet“, sagt Hagenberg. „Deshalb haben wir diesmal bewusst hoch angesetzt.“ Ob es dann auch wirklich 4000 werden, könne er nicht abschätzen, „vielleicht werden es auch etwas weniger. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass der Andrang bei der zweiten Demonstration nicht ganz so groß sein wird wie bei der ersten. Aber groß wird sie auf jeden Fall trotzdem“.

Stefan Schillinger ist Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Passau und wird den heutigen Demo-Einsatz leiten. Zur Teilnehmerzahl sagt er: „Wenn man sich die Veröffentlichungen anschaut, werden nicht so viele Vereine zur Teilnahme aufrufen. Ich gehe davon aus, dass es deutlich weniger werden. Aber wir wissen es nicht.“

Generell sei die Organisation der Veranstaltung reibungslos verlaufen, sagt Organisator Hagenberg. Vor allem die Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt habe sehr gut funktioniert: „Bisher lief es relativ reibungslos, sowohl bei der ersten Demo als auch jetzt wurden uns von Stadtseite keine Steine in den Weg gelegt.“ Zumal die Organisatoren mittlerweile im Anmelden und Umsetzen von Demonstration geübt seien: „Wenn man Erfahrung mit der Planung hat, weiß man, was gut funktioniert und welche Routen gut geeignet sind.“ Der einzige Wermutstropfen sei der Umstand, dass wegen der Demo eine traditionelle Kreuzweg-Prozession nicht stattfinden kann (PNP berichtete). „Ansonsten läuft alles so ab, wie wir es uns vorgestellt haben“, freut sich Hagenberg.

Verkehrsprobleme in der Altstadt werden nicht ausbleiben

Angst vor Übergriffen und Gewalt habe man vonseiten der Organisatoren übrigens nicht: „Wir haben auch keine Hinweise darauf, dass Übergriffe geplant sind. Also gehen wir davon aus, dass die Demo friedlich ablaufen wird.“

Hier deckt sich Hagenbergs Einschätzung mit der der Polizei. „Im Moment gehen wir auch von einer friedlichen Demo aus“, sagt er. „Aber wir sind auf jeden Fall vorbereitet.“ Zur Unterstützung der Passauer Beamten seien auch Unterstützungskräfte von außerhalb Passaus dabei.

Mit einer Unannehmlichkeit sei aber fest zu rechnen, sagt der Einsatzleiter der Polizei: „Probleme wird es im Verkehrssektor geben, der gesamte Altstadtbereich wird für die Dauer der Demonstration beeinträchtigt sein.“ Immerhin hätten die Organisatoren beim Timing ein gutes Händchen gezeigt, schließlich findet die Demo nach dem Hauptberufsverkehr statt.

Die Teilnehmer

Folgende Vereine, Institutionen und Organisationen nehmen an der Demo teil:

Katholische Studierende Jugend Passau, Jugendverbände der Gemeinschaft Christlichen Lebens Passau, Familienbegleitung Kinderleicht entwickeln, IG Metall Passau, designbuero dsw, Letzte Generation, Büttner & Bauer Bohnenrösterei, Kauz KaffeWerk, Greenpeace Gruppe Passau, Gemeinsam leben & lernen in Europa, Pro familia Niederbayern, Evangelisch-Lutherisches Dekanat Passau, Refugee Law Clinic der SRB-Passau, Grüne Jugend Passau, Runder Tisch gegen Rechts Passau, Wochen zur Demokratie, Bündnis 90/Die Grünen, Kreisverband Passau-Stadt, Interessengemeinschaft Verkehr in Passau, Kein Herz für Rechte Hetze, Völkische Verbindungen Kappen!, NullAcht51, Antifaschistischer Infoticker, Fridays for Future Passau, Tante Emmer - unverpackt & bio,
Zentrum für ambulante Kultur & Kommunikation, Gesellschaft der Musikfreunde Passau e.V., Partei der Humanisten, Amnesty International Hochschulgruppe Passau, VCD Kreisverband Passau/Freyung-Grafenau, Nie Wieder Ist Jetzt – Waldkirchen, Alte Hausbrennerei Penninger GmbH,
studio12, Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung Passau, d'sign: werkstatt, Jusos Passau, verdi Niederbayern, DGB Passau, GEW Passau, Innwer, Seebrücke Passau, AKJ Passau und Die Linke Passau.