Kollnburg/Bremen
BAMF: Josefa Schmid wurde "aus Gründen der Fürsorge" versetzt

09.05.2018 | Stand 18.09.2023, 2:47 Uhr

Kollnburgs Bürgermeisterin Josefa Schmid leitet seit Anfang des Jahres die BAMF-Außenstelle in Bremen. Nun wurde sie nach Deggendorf versetzt. − F.: S. Muhr/dpa

Ist die bisherige Leiterin der BAMF-Außenstelle in Bremen, Josefa Schmid, strafversetzt worden? Diese Frage stellte sich, nachdem sie am Donnerstag mit sofortiger Wirkung in Deggendorf eingesetzt wurde, nachdem ein von ihr verfasster interner Bericht über vermutete Missstände in der Behörde öffentlich wurde. Josefa Schmid reichte einen Eilantrag beim Bremer Verwaltungsgericht gegen die Versetzung ein. Dieser wurde aber am Donnerstagabend abgelehnt. Inzwischen hat sich auch das BAMF zu der Versetzung geäußert.

Josefa Schmid, die auch als ehrenamtliche Bürgermeisterin in Kollnburg (Landkreis Regen) fungiert, sei "aus Gründen der Fürsorge" von ihrer Position als Leiterin der Außenstelle des BAMF in Bremen mit sofortiger Wirkung nach Deggendorf versetzt worden. Schmid legte einen Eilantrag gegen die Versetzung ein. Das teilte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge auf Nachfrage der PNP mit.

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Das BAMF erklärte auf Nachfrage zudem, dass in Abstimmung mit dem Bundesinnenministerium entschieden worden sei, die Abordnung Schmids zur Außenstelle Bremen vorzeitig zu beenden mit der Folge, dass die Beamtin in ihre bisherige Dienststelle in Deggendorf zurückkehre. Diese Maßnahme sei "in der aktuellen Situation geboten, um die Beamtin, die Gegenstand öffentlicher Berichterstattung ist, zu schützen". Es sei vorgesehen, "einen erfahrenen Referatsleiter aus dem BAMF vorübergehend mit der Leitung der Außenstelle Bremen zu beauftragen". Das BAMF erklärte, dass die Aufklärung des Gesamtsachverhaltes weiterhin auf Hochdruck erfolge und alle relevanten Erkenntnisquellen, zu denen auch Josefa Schmid gehöre, einbezogen würden.

− bku

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