Plattling
Der Sepp aus Nigeria: Das BRK-Seniorenheim Plattling ist ein Fan von Yusuf Lawal

22.01.2020 | Stand 12.10.2023, 10:31 Uhr

Yusuf, "der Sepp", Lawal (r.) versteht sich prächtig mit Heimleiter Robert Meyer und Heimbewohnerin Sibylle Rixinger. −Foto: Meier

Häufig seien Integrationsprobleme von Flüchtlingen oder Menschen mit Migrationshintergrund Thema, sagt Robert Meyer, Heimleiter des BRK-Seniorenwohn- und Pflegeheims an der Luitpoldstraße. Dass Integration sehr wohl funktionieren kann, möchte er am Beispiel von Yusuf Lawal, Auszubildender im dritten Jahr der generalistischen Pflegeausbildung mit Berufsziel Altenpfleger, darstellen. Der 35-jährige Nigerianer ist sowohl beim Personal als auch bei den Bewohnern äußerst beliebt.
Im Dezember 2013 führte ihn sein Weg nach Deutschland. Nachdem er zuerst in München und Ruhmannsfelden gelebt hatte – er spricht seitdem besser Bairisch als Deutsch, sagt Lawal schmunzelnd –, begann er 2015 seine Ausbildung im sozialen Bereich an der Berufsschule St. Erhard in Plattling. Nach diesem ersten Jahr absolvierte er eine einjährige Ausbildung zum Altenpflege-Fachhelfer am Mädchenwerk Zwiesel. Anschließend folgte ein einjähriges Praktikum im Seniorenwohn- und Pflegeheim in Plattling. Dabei besuchte der Azubi während der Woche die Schule und hatte immer freitags Dienst im Wohnbereich 1.
Dazu lobt der Heimleiter, dass der "Sepp", wie er mittlerweile von allen genannt wird, die Wohnbereichsleitung mit Handschlag begrüßte, sich bei Dienstschluss mit Handschlag von dieser verabschiedete und sich jedes Mal dafür bedankte, was er gelernt hatte. "Ich muss schon sagen, der Yusuf passt sehr gut in das Berufsbild des Altenpflegers", betont Robert Meyer.
Nach seiner Ausbildung will Meyer Yusuf Lawal im Heim an der Luitpoldstraße fest übernehmen. Seit 11. September 2019 hat er auch einen deutschen Pass. "Jetzt bin i a richtiger Plattlinger", freut er sich.
Die Bewohner lieben Yusuf Lawal für seine zuvorkommende Art und gute Laune, sagt der Heimleiter. Auch Bewohnerin Sibylle Rixinger meint: "Lustig ist er auf der Station, er lacht viel, und rennt sofort los, wenn man klingelt."