Hoffnung in der Kaffeetasse: Fairer Handel für mehr Geschlechtergerechtigkeit

15.09.2019 | Stand 18.09.2023, 3:59 Uhr
Hannelore Summer

Die Zusammenarbeit zwischen Weltladen und Kinder- und Familienbund Plattling sei eine gute Symbiose, sagen (v.l.) Renate Weindl, Ansprechpartnerin des Weltladens, Referentin Elisabeth Dersch vom Fairhandelshaus Bayern, und Cornelia Neidl-Fisch, Vorsitzende des Kinder- und Familienbunds. −Foto: Summer

"Gleiche Chancen durch fairen Handel" heißt das Motto der fairen Woche 2019 der Weltläden und Eine-Welt-Aktionsgruppen in Deutschland. "Armut ist weiblich", sagte Elisabeth Dersch, Geschäftsführerin des Fairhandelshauses Bayern zum Auftakt der fairen Woche in den Räumen des Kinder- und Familienbunds Plattling am Freitag.

Die Weltbank habe festgestellt, das 70 Prozent der 702 Millionen Menschen, die von weniger als zwei US-Dollar pro Tag leben müssen, weiblich seien, sagte Dersch. Die Armut der Frauen sei ein strukturelles Problem. In Entwicklungsländern sei es üblich, dass Frauen keinen Grund besitzen dürfen, sie im globalen Süden aber beinahe die Hälfte der landwirtschaftlichen Arbeit verrichten. Dabei habe die Welternährungsorganisation FAO festgestellt, dass die Erträge im Agrarsektor um 2,5 bis 4 Prozent steigen können, wenn Frauen den Männern gleichgestellt wären.

Dersch stellte in ihrem Vortrag die Frauenkooperative Aprolma aus Marcala in Honduras vor. 64 Kaffeebäuerinnen bauen in dem wichtigsten Kaffee-Anbaugebiet des mittelamerikanischen Landes in 1200 bis 1600 Metern Höhe Bio- Kaffee der Sorte Arabica an. Irma Esperanza Quintero ist eine von ihnen. Sie hat sechs Kinder und ist mit einem Tischler verheiratet. Ihr Mann hat ihr einen Teil seines Landes überschrieben. Auf 1,4 Hektar baut sie Kaffee unter Zitrusbäumen, Guayaba-, Mango- und Papaya-Bäumen sowie Bananenstauden an. Zwischen den Kaffeesträuchern wachsen Yuca- und Chilipflanzen. Sie erhält von Aprolma Tipps zur Behandlung des Kaffeerosts und zur Herstellung von Bio-Dünger.

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