Plattling
Der Ruf nach Innovation: Thomas Sattelberger fordert wirtschaftliches Umdenken

11.07.2019 | Stand 18.09.2023, 3:50 Uhr

Die Abhängigkeit Niederbayerns von der Autoindustrie sieht Ex-Manager und MdB Thomas Sattelberger (FDP) als Problem. Bestehende Firmen und Gründer müssen seiner Meinung nach neue Wege einschlagen und alte Muster aufbrechen, um auch künftig Erfolge zu erzielen. −F.: Häusler

Möchten Sie Ihren Chef wählen? Vielleicht sogar befristet auf die kommenden vier Jahre? Mit solchen Fragen beschäftigt sich MdB Thomas Sattelberger (70, FDP), einst beruflich unterwegs in den Chefetagen von Daimler-Benz Aerospace AG, Lufthansa und Telekom. Am späten Mittwochnachmittag referierte er vor rund 70 Unternehmern und Führungskräften aus dem Landkreis – Herbert Altmann, Regionalmanager am Landratsamt, hatte in das Haus der Jugend im Luna Park eingeladen.

Knapp anderthalb Stunden legte Sattelberger Thesen zur wirtschaftlichen Situation Deutschlands dar, untermauerte diese mit Zahlen etlicher Studien und zeigte Wege auf, die seiner Meinung zu einer wirtschaftlich erfolgreichen Zukunft führen. Deutlich forderte er eine Abkehr von der Unternehmensführung, die nur steigende Gewinne als Vorgabe kennt. Erfolg sei die Mutter von Misserfolg, sagte er, weil angesichts der heutigen Überschüsse die Zukunft ausgeblendet werde. So lasse sich auch erklären, dass in Deutschland zwar derzeit ein effizientes Wirtschaftssystem bestehe. "Nur innovativ ist das halt nicht."

Während in den USA Firmen wie Apple, Facebook und Microsoft Börsenwerte in den Bereichen zwischen 513 und 868 Milliarden US-Dollar erreichen, schaffen es die deutschen Autobauer insgesamt auf knapp ein Viertel dieser Beträge. In Europa gibt’s laut Sattelberger genau eine Firma, die in diesem Vergleich nennenswert sei: SAP. Und auch diesem Unternehmen sprach er die Kompetenz, innovativ zu sein, ab. "Den Wohlstand der Zukunft wird nicht die alte Leitbranche Automobilindustrie bringen", unterstrich der Ex-Manager verschiedener Firmen.

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