Deggendorf
Zünsler: Entwarnung unter Vorbehalt

11.07.2019 | Stand 18.09.2023, 3:50 Uhr

Die Buchsbäume der Stadt in der Bahnhofstraße blieben vorerst verschont. −Foto: Binder

Es ist ein Albtraum für alle Gartler: Ein Gespinst umgibt den gepflegten und schön zugeschnittenen Buchsbaum, der Buchsbaumzünsler hat sich darin eingenistet.

In der Region macht sich der unliebsame Falter seit 2016 breit. Der Befall in den vergangenen Jahren war massiv. Auch heuer ist der Zünsler wieder da: Doch anscheinend ist es in diesem Jahr aber nicht so schlimm.

Das bestätigte Gartlerin Barbara Sauerer. In ihrem Garten in der Hirzau hegt und pflegt sie etwa 300 Buchsbäume. Der Zünsler macht sich zwar auch dieses Jahr in ihrem Garten breit, aber sie empfindet es weniger schlimm als in den vergangenen Jahren. "Vielleicht wandert er ab, weil ihm das Fressen ausgeht", vermutet Sauerer. "Es gibt ja kaum noch Buchsbäume", beobachtet die Hobby-Gärtnerin.

Dass weniger Buchsbäume zu weniger Zünslern führen, vermutet auch Petra Holzapfel, Fachberaterin für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Deggendorf. Auch sie hat das Gefühl, der Befall sei dieses Jahr nicht so massiv. "Ich habe natürlich nicht den totalen Überblick über die Buchsbäume im ganzen Landkreis", sagt Holzapfel. Aber sie erhalte heuer weniger Anfragen von Gartenbesitzern für eine Beratung als sonst. Auch dass die heimische Vogelwelt inzwischen Geschmack an dem Insekt gefunden hat und somit den Bestand verringert, kann sie sich vorstellen.

Die Buchsbäume auf den Flächen der Stadt in der Bahnhofstraße und am Neuen Rathaus blieben heuer bisher ganz vom Buchsbaumzünsler verschont. "Ich weiß auch nicht, warum", sagt Robert Schneider von der Stadtgärtnerei. Zwar habe auch er gehört, dass der Befall in diesem Jahr weniger schlimm sei. Dass seine Buchsbäume aber gar nicht betroffen sind, wundert ihn doch. Trotzdem spricht er nur eine vorsichtige Entwarnung aus: Schon in einer Woche könnte es ganz anders aussehen, ein Befall könne noch immer auftreten. Im vergangenen Jahr hat die Stadtgärtnerei ihre Buchsbäume mit dem Bazillus thuringiensis behandelt, als die Raupe sich darin eingenistet hat − und das erfolgreich. "Die chemische Keule muss nicht sein", weiß Schneider.