Stephansposching
Mehrere Polizisten bei Einsatz in Asylunterkunft bei Plattling verletzt

31.05.2019 | Stand 18.09.2023, 3:44 Uhr

−Symbolfoto: dpa

Wegen Ruhestörung und weil die Bewohner die Einrichtung in einer Asylbewerberunterkunft in Stephansposching (Landkreis Deggendorf) demoliert haben, sind am Freitagabend Polizisten ausgerückt. An der Unterkunft wurden die Beamten massiv bedrängt, beleidigt und körperlich angegriffen. Mehrere Polizisten wurden dabei verletzt.

Gegen 17 Uhr wurden Beamte der Polizeiinspektion Plattling in die Asylbewerberunterkunft nach Stephansposching gerufen. Mehrere Bewohner hätten dort die Einrichtung beschädigt und randaliert. Laut Polizeiangaben rückten vier Streifen aus, die Situation schien zunächst ruhig. Dann heizte sich die Stimmung auf, rund 30 Bewohner beleidigten die Polizei "aufs Übelste", bedrängten die Polizisten und griffen sie an.

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Die Polizisten wehrten sich mit Pfefferspray

Den Polizisten gelang es schließlich den Rädelsführer in Gewahrsam zu nehmen. Dann eskalierte die Situation. Bewohner schlugen auf die Polizeibeamten ein und warfen Fahrräder auf die Polizisten. So versuchten sie den Rädelsführer zu befreien. Ein Asylbewerber spuckte einem Beamten ins Gesicht. Die Polizisten wehrten sich mit Pfefferspray.

Die Asylbewerber verbarrikadierten die Ausfahrt

Als der Rädelsführer am Dienstfahrzeug war, sprang ein Asylbewerber mit beiden Füßen in die Seitenscheibe des Polizeiautos. Mit Steinen und Kabeltrommeln verbarrikadierten die Asylbewerber die Ausfahrt. Das Tor versperrten sie mit Fahrradschlössern. Über einen Bauzaun mussten sich die Beamten zurückziehen.

Massive Polizeikräfte wurden daraufhin angefordert, darunter auch Beamte des angrenzenden Polizeipräsidiums Oberpfalz. 15 Personen wurden in Gewahrsam genommen. Sechs Personen wurden festgenommen und der Kripo Deggendorf zur Sachbearbeitung übergeben. Am Samstag soll in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Deggendorf die Haftfrage geklärt werden.

Ein Polizeihubschrauber war im Einsatz

Dem Rädelsführer gelang zunächst die Flucht. Er wurde mit einem Polizeihubschrauber gesucht. Gegen 21 Uhr stellte sich der Mann den Polizisten. Gegen sechs Nigerianer zwischen 23 und 38 Jahre laufen nun Ermittlungen, unter anderem wegen Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Verdacht des schweren Landfriedensbruchs und Gefangenenbefreiung.

Vier Beamte wurden in eine Klinik gebracht

Bei dem Einsatz wurden mehrere Beamte verletzt. Sie erlitten Schnitt- und Rippenverletzungen sowie Verletzungen an den Augen. Vier Beamte wurden zur ambulanten Behandlung in eine Klinik gebracht.

− kor