Plattling
Vom Staatssekretär zum doppelten Minister: Bernd Sibler über sein aufregendes Jahr 2018

18.01.2019 | Stand 18.09.2023, 3:24 Uhr

Hinter Bernd Sibler liegt sein bisher härtester Wahlkampf. Doch mit der Europawahl 2019 und den Kommunalwahlen 2020 stehen schon die nächsten Aufgaben für den Wissenschaftsminister und niederbayerischen CSU-Spitzenpolitiker ins Haus. −Foto: Häusler

Über sein aufregendes Jahr 2018 und einen besonderen Anruf des Ministerpräsidenten spricht der Plattlinger Minister Bernd Sibler (47) im Interview.

Herr Sibler, lassen wir uns einen Zeitsprung machen: Januar 2018. Mit welchen Erwartungen sind Sie in dieses Jahr gestartet?
Bernd Sibler: Wir standen am Anfang eines Wahljahres und mir war bewusst, es wird ein harter Wahlkampf. Und es ergaben sich einige Optionen. Am 5. Januar 2018 erklärte Helmut Brunner, er kandidiere nicht mehr für den Landtag. Damit wurde ein Niederbayer als Minister gebraucht. Im Rückblick kann ich sagen: Es ist dann sehr gut gelaufen.

Vom Staatsminister zum doppelten Minister sozusagen...
Sibler: Innerhalb eines Jahres zwei Ressorts zu vertreten, ist schon spannend und herausfordernd. Überraschend war, dass mein Vorgänger Ludwig Spaenle komplett ausschied. Ich habe vor einem Jahr auch nicht gewusst, dass das große Ministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst tatsächlich geteilt wird. Die Entscheidung war aber richtig. Denn im Schulbereich gibt es mittlerweile so viele Themen, die Betreuungsintensität ist sehr hoch. Das gilt ebenso für den Wissenschaftsbereich. Ich will Politik viel näher am Menschen machen, draußen sein, zuhören, reden – und umsetzen natürlich. Es klappt nicht immer alles. Aber dass es ganz gut gelingen kann, habe ich an meinem persönlichen Wahlergebnis gesehen, mit dem ich sehr, sehr zufrieden bin.

Der Wahltag: Nachdem Sie Ihren Stimmzettel eingeworfen hatten, wirkten Sie erleichtert. Doch nach dem harten Wahlkampf folgten die Verhandlungen mit den Freien Wählern. Es war nicht sicher, ob Sie Minister bleiben. Wie war die Situation für Sie?
Sibler: Erstens: Es läuft mit den Freien Wählern insgesamt ganz vernünftig. Und wenn schon nicht ich Kultusminister sein kann, dann soll es Michael Piazolo machen. Da weiß ich: Inhaltlich passt das. Wir zwei vertragen uns. Aber Politik ist kein Wunschkonzert, um mich selbst zu zitieren.

Wie haben Sie dann von Ihrem neuen Posten erfahren?
Sibler: Es war Sonntag, der 4. November: Markus Söder hat mich deutlich vor der Fraktionssitzung am Montag angerufen. Ich war beim Gottesdienst und es vibrierte mein Telefon. Das Display zeigte "Markus Söder". Den Schlusssegen habe ich nicht abgewartet, ich bin rausgegangen und habe zurückgerufen.

Wie oft steht "Markus Söder" auf Ihrem Handy?
Sibler: Während des Wahlkampfs sehr häufig. Inzwischen sind es wieder mehr SMS. Aber gerade letzte Woche, bei der CSU-Klausur auf Kloster Banz, hat ein großer Austausch stattgefunden. Das ist ein ganz normales, entspanntes Arbeitsverhältnis, geprägt von Sympathie und Vertrauen.

Nochmals zum 4. November auf dem Vorplatz der Kirche St. Michael. Was sagte Markus Söder Ihnen?
Sibler: Er hat sehr genau, zugewandt und wirklich schlüssig erklärt, wie die Lage ist und weshalb es halt nicht geht, dass ich weiterhin Kultusminister bleibe. Das war absolut nachvollziehbar. Er hat aber auch für mich beruhigende Worte fallen lassen. Es folgte eine spannende Woche. Zudem war meine Stellung auch gestärkt aufgrund meines persönlichen Wahlergebnisses.

Das ganze Interview mit Bernd Sibler lesen Sie am Samstag, 19. Januar, in Ihrer Plattlinger Zeitung.