Der Fachkräftemangel ist eines der wichtigen Themen der Tagung des Bayerischen Landkreistages, die am Mittwoch im fränkischen Veitshöchheim begann. Im PNP-Interview erklärt der Landkreistagspräsident und Deggendorfer Landrat Christian Bernreiter (CSU), dass jeder, der arbeiten will, derzeit auch eine Stelle findet – und dass man auch diese Problematik ins Visier nehmen muss.
Am Konjunkturhorizont ziehen dunkle Wolken auf. BMW zum Beispiel hat einen Quartalsverlust in der Fahrzeugsparte gemeldet, auch bei Audi läuft es nicht rund. Was bedeutet das auf Dauer für die Landkreise?
Christian Bernreiter: Derzeit haben wir eine erstklassige Konjunkturlage und damit auch eine flächendeckend geringe Arbeitslosenquote – weshalb auch Eintrübungen, wie Sie sie angesprochen haben, nicht automatisch einen wirtschaftlichen Abschwung und wieder steigende Arbeitslosigkeit bedeuten. Ob es um unser Handwerk oder auch teilweise Berufe im sozialen Umfeld geht – es gibt seit längerem einen erhöhten Fachkräftebedarf, der sich mit Blick auf die demografischen Entwicklungen halten wird. Deswegen können wir gar nicht oft genug darüber reden, wie wir das Fachkräftethema gemeinsam mit unserer Wirtschaft angehen.
Grob gesagt, herrscht derzeit überall Vollbeschäftigung?
Bernreiter: Ja, seit einigen Jahren kann man sagen: Ganz Bayern boomt. Natürlich gibt es nach wie vor einzelne Landkreise, die weiter mit gewissen strukturellen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Aber im Vergleich mit dem restlichen Bundesgebiet sind selbst das meist noch wirtschaftliche Spitzenregionen. Die Folge ist, dass heute auf dem Arbeitsmarkt eine Situation herrscht, wie ich sie noch nie erlebt habe: Wer arbeiten möchte, findet auch eine Stelle.
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