Deggendorf
Ärger über Müll an der Donau

23.04.2019 | Stand 18.09.2023, 3:38 Uhr

Der Pavillon hat seine Schuldigkeit getan ... – und bleibt einfach an der Donau liegen, wie so vieles. Renate Franzel ist das ein Dorn im Auge, sie würde die Zufahrten am liebsten gesperrt sehen. −Foto: Franzel

Wenn Renate Franzel an der Donau zwischen Deggendorf und Metten spazieren geht, dann ärgert sie sich fast täglich über den Müll, den andere Menschen da zurücklassen, wo sie kurz zuvor noch die schöne Sicht auf die Donau, die Natur oder eine launige Runde genossen haben. "Die suchen sich wirklich die schönsten Plätze und scheren sich dann offenbar einen Dreck darum, was nach ihnen ist", sagt sie.

Gemeinsam mit einer Freundin hat die Natur-Liebhaberin erst in der vergangenen Woche Glasscherben eingesammelt. "Mir geht es dabei nicht nur um die Hunde, die da draußen Gassi gehen und herumlaufen", sagt sie. "Nicht auszudenken, wenn Familien mit kleinen Kindern an die Donau gehen und sich ein Kind an einer Glasscherbe verletzt."

Bürgermeister Erhard Radlmaier aus Metten kennt die Thematik nur zu gut. "Wir wissen, dass es immer wieder Leute gibt, die an der Donau einfach ihren gesammelten Dreck liegen lassen oder sogar bewusst ihren Müll dort entsorgen", so das Mettener Gemeindeoberhaupt. "Aber wir können eigentlich nicht mehr tun, als regelmäßig aufzuräumen und an die Vernunft zu appellieren."

Bürgermeister lehnt Müllkörbe kategorisch ab

Er lehnt es beispielsweise kategorisch ab, mehr Müllkörbe aufzustellen. "Das hätte genau den umgekehrten Effekt", so Radlmaier. Sandro Pfeiffer von der Stadt Deggendorf sieht die Stadt ausschließlich für die Deichgärten in der Pflicht. Die werden sechs Mal pro Woche gereinigt, künftig soll eine zusätzliche Kraft dafür bei der Stadt beschäftigt werden. "Wir bemühen uns nach Kräften, die Deichgärten sauber zu halten", so Pfeiffer. Das passiert auch nicht ohne Hintergrund. Nur durch regelmäßige Säuberung kann die Stadt rechtlichen Forderungen entgehen, wenn sich beispielsweise jemand an einer Glasscherbe verletzen sollte. "Mehr Mülleimer oder andere Maßnahmen planen auch wir nicht, aber wir appellieren ebenfalls an die Besucher, ihren Müll wieder wegzuräumen." Die Zufahrt zur Donau ist von Deggendorfer Seite her gesperrt.

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