Deggendorf/Stephansposching
So sieht die Gärtnerei der Zukunft aus

02.04.2019 | Stand 18.09.2023, 3:35 Uhr

Das Cabriodach der geräumigen Halle lässt sich ganz nach oben klappen, wenn es im Sommer zu heiß wird. −Fotos: Binder

In den vergangenen Wochen ist die Produktion der Deggendorfer Stadtgärtnerei nach Stephansposching umgezogen. Hier befindet sich eine der modernsten Gärtnereien der Gegend, die die Stadt Ende 2018 gekauft hat. Die DZ hat die Gewächshäuser und ihre Technik von Stadtgärtner Robert Schneider erklären lassen.

Die hochmoderne, sehr hohe Bauweise sorgt für ein gutes Klima und trockene Luft in den Gewächshäusern, wodurch die Pflanzen weniger anfällig für Pilzerkrankungen werden, erläutert der Stadtgärtner. Wenn man die Anlage durch den Seiteneingang beim Tor betritt, gelang man in ein so genanntes Cabriohaus, dessen Glasdecke im Sommer vollständig geöffnet werden kann. Dabei klappen sich die einzelnen Flächen nach oben. Zwischen den Wänden und an den Decken befinden sich in allen Hallen Energieschirme, die für Schatten sorgen und im Winter die Wärme im Raum halten.

Dass die Anlage auf dem neuesten Stand ist, kann man auch in der großen Halle sehen, die durch Trennwände in drei Teile unterteilt werden kann. Hier befinden sich unter anderem "Hanging Basket"-Kultivierungsanlagen, an denen Blumenkörbe an höhenverstellbaren Seilen aufgehängt werden können und dann mit Tröpfchenbewässerungsanlagen automatisch gepflegt werden. Auch gibt es Rolltische für Pflanzen, die flexibel aneinandergereiht und zum Durchgehen verschoben werden können.

Die Bewässerungsanlage ist ein geschlossenes System. Die Rolltische können komplett geflutet werden und das Wasser läuft dann wieder in einen Wassertank mit insgesamt 1300 Kubikmeter Fassungsvermögen, so wird kein Wasser verschwendet, das die Pflanzen nicht direkt brauchen. Auch das Regenwasser von den Dächern gelangt in den Tank und wird zur Bewässerung verwendet.

Das Gebäude besitzt drei Heizebenen: Gebläseheizungen, Fußbodenheizungen und Untertischheizungen, die im Winter dafür sorgen, dass die Pflanzen trotz kalter Außentemperaturen wachsen können.

Gesteuert wird die hochmoderne Anlage über ein Computerprogramm, mit dem Klima und Bewässerung für jeden Bereich eingestellt werden können. Falls es damit einmal Probleme gibt, kann aber auch alles manuell geregelt werden. Zudem hat jeder Mitarbeiter ein Tablet, mit dem er zur Not auch von zu Hause aus alles steuern könnte.