Deggendorf
Einmalig in Deutschland: Hier können alle Hubschrauber landen

25.07.2018 | Stand 18.09.2023, 2:58 Uhr

Die Fernbedienung für die Löschanlage hat Markus Eckmann, Teamleiter Notaufnahme (l.), dabei. Die Pflegedienstleiter aus Klinikum und Notaufnahme sowie die Chefärzte ließen sich gestern von Karl Kraus (r.) die neuen Landeplätze zeigen. − Foto: Roland Binder

Eines weiß man sicher über den neuen Hubschrauber-Landeplatz beim Deggendorfer Klinikum: Den gibt es so in Deutschland kein zweites Mal. Zwei vollwertige Landeflächen mit jeweils sechs Tonnen Tragkraft, die auf Stahlstützen über einem Parkplatz ruhen, hat keine andere Klinik.

500 Landungen im Jahr von drei verschiedenen Hubschraubern – Christoph 15 aus Straubing, Europa 3 aus Suben und ein Intensivtransport-Flieger – machen den Neubau mit zwei vollwertigen Landeplätzen nötig. Immerhin etwa 50 Mal im Jahr werden beide gleichzeitig gebraucht, bisher behelfen sich die Piloten da mit Notlösungen.

Eine gute Lösung ist dagegen der Neubau samt Parkhaus-Erweiterung, mit dem im September 2015 begonnen wurde. Am Donnerstagvormittag wird Ministerialdirigent Herwig Heide aus der Abteilung Krankenhausfinanzierung das Bauwerk seiner Bestimmung übergeben. 7,5 Millionen Euro, erklärt der Architekt des Klinikums Karl Kraus, sind für den Heliport eingeplant, weitere vier Millionen für die Ende 2016 abgeschlossene Erweiterung der Parkdecks.

Ab 1. August landen die Hubschrauber regelmäßig

Während zur Einweihung die Hubschrauber bereits eine Ausnahme-Genehmigung der Luftfahrtbehörde haben, dürfen sie ab Mittwoch, 1. August, regelmäßig auf dem neuen Deck landen und starten. Die Flächen sind mit Aluminiumplatten ausgelegt, über die Liegen "stolperfrei" bis zum Aufzugschacht geschoben werden können, erklärt Karl Kraus. Das Aluminium ist auf seiner Oberfläche angerauht und damit rutschfest. Darunter ist eine Fußbodenheizung verlegt, damit im Winter nichts vereist. Als Schutz rundherum ist ein Geländer nicht möglich, da Aufbauten nicht höher als 15 Zentimeter sein dürfen. Darum hat man ein massives Fangnetz gespannt, in das fallen würde, wer sich zu weit über den Rand wagt. In der Mitte zwischen den beiden Plattformen ist eine Zapfsäule, angeschlossen an einen unterirdischen Tank – so können Hubschrauber wieder flugbereit gemacht werden. Außerdem ist unter der Plattform ein Wasserbehälter und ein Behälter mit Löschschaum verbaut – im Brandfall kann über fest montierte Spritzen auf den Flugdecks gelöscht werden.

Die Außenanlagen um den Heliport werden als nächstes hergerichtet – die Fläche über Tank und Regenrückhalte-Behälter wird begrünt. Der provisorische Interims-Landeplatz wird zurückgebaut und gibt 50 Parkplätze wieder frei, weitere 30 werden nach dem Ende der Bauarbeiten unter dem Heliport freigegeben und entzerren damit die Parksituation weiter, verspricht Klinikum-Pressesprecher Jürgen Stern.

− kw

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