Deggendorf
Wird aus dem Transitzentrum in Deggendorf ein "Anker-Zentrum"?

18.05.2018 | Stand 18.09.2023, 2:48 Uhr

Im Deggendorfer Transitzentrum sind Flüchtlinge mit geringer Bleibechance untergebracht. − Foto: Stefan Gabriel

Wird aus dem Transitzentrum Deggendorf ein "Anker-Zentrum", wie sie Bundesinnenminister Horst Seehofer einführen will? Eine Anfrage an das bayerische Innenministerium in München hat dazu am Donnerstag weder ein klares Ja noch ein Nein ergeben. Die Indizien sprechen aber dafür. Vermutlich würde sich im Alltag aber nur wenig ändern.

"Anker" steht für "Ankunft –Entscheidung-Rückführung". In den Anker-Zentren sollen Asylbewerber künftig leben, bis über ihren Antrag entschieden ist. Um die Verfahren zu beschleunigen, sollen an den Zentren alle beteiligen Behörden angesiedelt werden. Vorbild sind die Transitzentren, die die bayerische Staatsregierung voriges Jahr eingeführt hat.

Zu den möglichen bayerischen Standorten von Anker-Zentren sagte Innenminister Joachim Herrmann vor einer Woche im Interview mit der PNP: "Wir planen derzeit, in allen Regierungsbezirken solche Einrichtungen zu schaffen." Und: "Ich gehe nicht davon aus, dass wir irgendwo eine völlig neue Einrichtung aus dem Boden stampfen." Vielmehr solle geprüft werden, ob in vorhandenen Einrichtungen die notwendigen Behörden angesiedelt werden können. Martin Scholtysik von der Pressestelle des Innenministeriums konnte auf Anfrage der PNP keine weiteren Angaben machen. Nach Herrmanns Aussage wäre es freilich eine große Überraschung, wenn das niederbayerische Anker-Zentrum nicht nach Deggendorf kommen würde.
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