Deggendorf
Prozess wird neu aufgerollt: Vergewaltigung oder Rache am Ex?

25.04.2018 | Stand 18.09.2023, 2:44 Uhr


Eine schiefe Nase könnte sich im Prozess um eine angebliche Vergewaltigung als Zünglein an der Waage erweisen. Nachdem ein damals 23-Jähriger am 17. November 2016 zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und sechs Monaten verurteilt worden war und der Prozess, den die damalige Landgerichtsvizepräsidentin Gisela Schwack geführt hatte, viele Fragen offen ließ, hob der Bundesgerichtshof das Urteil auf und verwies die Sache an eine andere Strafkammer am Deggendorfer Landgericht. Unter dem Vorsitz von Landgerichtspräsident Dr. Anton Nachreiner und Richter Martin Strunz wird der Fall um eine zum Tatzeitpunkt 19-jährige Frau aus dem Landkreis und ihren Freund, den die Frau der Vergewaltigung bezichtigt, neu aufgerollt. Und nach dem ersten Prozesstag scheint klar, dass es noch viel zu beleuchten gibt.

Verteidiger Reinhard Perlet verlas zu Beginn der Verhandlung eine Einlassung seines Mandanten, der sich darüber hinaus nicht zu dem Tatvorwurf äußern will. Er sei rund ein Jahr lang mit der Nebenklägerin in einer Beziehung gewesen, diese habe sich zunehmend als eifersüchtig und anhänglich erwiesen. Sie habe ihm den Umgang mit Freunden verboten, ihn permanent angerufen und gefragt, wo er sei und was er mache.

Die Nebenklägerin schilderte, sie sei nach einem heftigen Streit am Volksfest in Eging mit einer Freundin nach Hause gefahren, der Angeklagte von der Mutter abgeholt worden. In der Nacht sei er aber bei ihr vorbeigekommen und sie sei zu ihm ins Auto gestiegen, weil sie dachte, er wolle sich bei ihr entschuldigen. Er sei aber mit ihr in ein Waldstück zwischen Schlott und Reichersdorf gefahren, habe sie auf die Motorhaube seines BMWs gedrückt und vergewaltigt. Als sie sich wehrte, habe er ihr mit der Faust ins Gesicht geschlagen und dann am Boden weiter auf sie eingeschlagen.

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