In einer schmalen Rille zwischen zwei Randsteinen wurzelte und fand sie ihren Weg ans Licht, erblühte schließlich mit hauchzartem, rotem Köpfchen. Diese Mohnblume befindet sich in Altenmarkt zwischen B304 und Bürgersteig. An ihr rütteln den ganzen Tag hindurch unsanft Stoßwinde von unzähligen vorbeifahrenden Autos und Lastwagen. Das sanft wirkende Gewächs wiegt, beugt und schüttelt sich mit den Wellen- und Stoßbewegungen und zerbricht in seiner nachgiebigen Weichheit nicht daran. Sie richtet sich nach jedem Windstoß wieder auf und erfreut so inmitten des Asphaltmeeres und Verkehrslärms aufmerksame Fußgänger, die ihr einen Blick schenken. So erging es auch Susanne Namberger, die – nachdem sie mehrfach an der Mohnblume vorbei gegangen war – sie für unsere Leser mit der Kamera festhielt: „Das Blümchen bleibt standhaft“, schreibt sie dazu und liefert gleich noch Informationen zur Gattung der Mohnblume mit: „Sie erfreuen auch andernorts auf Wiesen, Blühstreifen und in Gärten. Anfangs wurde der Klatschmohn nach dem Ersten Weltkrieg im englischsprachigen Raum zu einem Symbol für das Gedenken an die gefallenen Soldaten. Er blühte rot wie Blut auf den frisch aufgeschütteten Hügeln der Gräber. Aber auch um die narkotisierende Wirkung des Schlafmohns wusste man und setzte es als starkes Schmerzmittel für verwundete Soldaten ein.“
− red
