Nur 30 Kilometer – eine derart kurze Auswärtsfahrt hatten die Trostberg Chiefs seit langen Jahren nicht. Endlich gibt es wieder Eishockey-Derbys gegen den EHC Waldkraiburg. Das erste bereits am Sonntag (24. September) um 17.15 Uhr in der Raiffeisen-Arena – als Vorbereitungsspiel auf die in einem Monat beginnende Landesliga-Saison.
Für das Team von Trainer Petr Zachar ist es der erste von nicht weniger als sieben Tests. Allein am übernächsten Wochenende stehen im Rahmen eines Turniers in Kufstein drei Partien in drei Tagen plus zwei Trainingseinheiten auf dem Programm. „Das ist schon eine ganz schöne Belastung“, sagt Abteilungsleiter Johannes Käsmaier. „Aber für uns zählt jede Eiszeit.“ Und deshalb hat er sich auch dagegen entschieden, das Spiel am Sonntag in Waldkraiburg wegen der aktuellen Personalnot abzusagen. „Wir werden nur mit einer Rumpftruppe auflaufen“, schickt er voraus. Neben Torwart Max Kruck und Abwehrstütze Flo Schwabl fehlen unter anderem auch mindestens zwei der drei tschechischen Legionäre Dvorak, Zak und Poricky. „Es fuchst uns diese Woche“, so Käsmaier. Kurzfristig seien die gebuchten Eiszeiten in der Bad Aiblinger Eishalle weggefallen. „Wir gehen mit nur einem Training ins erste Spiel. Es kann also kein richtiger Gradmesser mit echtem Derbycharakter sein.“
Immerhin sehe es ab nächster Woche mit regelmäßigen Trainingszeiten − auch für den kompletten Nachwuchs – in der Inzeller Max-Aicher-Arena schon viel besser aus, verspricht der Chiefs-Chef.
Weihnachtlicher Derby-Doppelpack gegen Waldkraiburg
Wie immer hat der TSV Trostberg als Freiluftmannschaft mit später Stadionöffnung den Nachteil, mit einer Reihe von Auswärtsspielen in die Saison starten zu müssen – drei an der Zahl, zwei davon bei schon in der Vorbereitung „getesteten“ Gegnern; am 20., 21. und 27. Oktober in Moosburg, Bayreuth und Bad Aibling. Heimspielauftakt ist mit einem Doppelauftritt im Rainer-Roßmanith-Stadion am 3. und 5. November gegen Vilshofen und Selb. Die Derbys gegen Waldkraiburg steigen direkt hintereinander rund um Weihnachten – am 22. Dezember zuhause und am 26. Dezember auswärts.
Eislöwen: Sofortiger Wiederaufstieg kein Selbstläufer
Nach dem Bayernliga-Abstieg gelten die Waldkraiburger Eislöwen als Favorit in der Landesliga Gruppe B. Wobei die sportliche Leitung mit Julia Klose und dem ehemaligen Trostberger Philipp Seifert, einer Abwehrstütze des Landesligateams, davor warnt, den sofortigen Wiederaufstieg als Selbstläufer zu betrachten. Die Landesliga sei deutlich stärker als noch vor 13 Jahren. Damals dominierte Waldkraiburg nach dem Abstieg mit 53:3 Punkten. Auf jeden Fall hat Trainer Jürgen Lederer einen starken Kader zur Verfügung – mit vier hochkarätigen tschechischen Kontingentspielern: Vom ESC Haßfurt kam der extrem durchschlagskräftige Offensivverteidiger Daniel Hora (138 Landesliga-Spiele, 76 Tore, 293 Vorlagen), im Sturm einschlagen sollen die beiden erst 20-jährigen Neuzugänge vom HC Pilsen, Dominik Soukup und Josef Dáňa, sowie Routinier Martin Heřman (35), der vom Süd-West-Regionalligisten Stuttgart Rebels kam und in seinen Heimatland – ebenfalls für Pilsen – 179 Erstligaspiele sowie auch Champions-Hockey-League-Einsätze bestritten hat. Wieder dabei ist der Oberliga-erfahrene Publikumsliebling Nico Vogl. Der 27-Jährige hatte die verpatzte vergangene Saison wegen einer Weltreise verpasst. Vom Lokalrivalen ESC Dorfen ist mit Bastian Rosenkranz ein gestandenes Waldkraiburger Eigengewächs in die Industriestadt zurückgekehrt. Weiterhin im Kader ist der Lode-Dreierpack mit den Zwillingsbrüdern Philipp (Sturm) und Christoph (Tor) sowie ihrem Cousin Felix (Abwehr).
Verlassen haben die Eislöwen, die bereits am Freitag, 22. September, beim Oberliga-Absteiger EHC Klostersee ihr erstes Testspiel bestreiten, unter anderem vier Spieler in Richtung Eispiraten Dorfen (Florian Brenninger, Florian Maierhofer, Michal Popelka und Kapitän Thomas Rott), dazu Christian Neuert (TEV Miesbach), Jan Loboda (Karriereende) und Johannes Hipetinger, der im Dress der Trostberg Chiefs am Sonntag, 24. September, ein Wiedersehen mit seinen Ex-Teamkollegen feiert. Ebenfalls an seiner alten Wirkungsstätte auflaufen wird Dennis Ladigan, der von der Waldkraiburger Bezirksliga-1b nach Trostberg gewechselt ist.
Verteidiger und Sportlicher Leiter der Eislöwen Waldkraiburg: der Ex-Trostberger Philipp Seifert.
