Arbeitsmarktbericht:
Milder Februar sorgt für rückläufige Arbeitslosen-Quote im Agenturbezirk Traunstein

Schon erste Wiedereinstellungen in Bauberufen – Saisonhöchststand überschritten

29.02.2024 | Stand 29.02.2024, 10:41 Uhr

Dank der milden Witterung haben viele Baufirmen bereits wieder Mitarbeiter eingestellt. − Foto: imago images

„Die milde Witterung ermöglicht eine leichte Belebung des Arbeitsmarktes“, so Michael Vontra, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Traunstein. „Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Traunstein betrug im Februar 3,8 Prozent, ein Rückgang zum Januar um 0,1 Punkte.“ Im Vorjahr lag die Quote bei 3,6 Prozent. Aktuell sind 11002 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen, 105 weniger als im Januar, jedoch 799 mehr als im Vorjahresmonat.

Unter den 11002 Menschen sind 908 Jüngere unter 25 Jahren. „Diese Untergruppe ist sehr heterogen“, erläutert Vontra. „Es sind unter anderem Schul- oder Ausbildungsabbrecher ohne Abschluss oder zum Beispiel auch junge Erwachsene, die im Januar ihre Ausbildung abgeschlossen haben und nicht übernommen wurden. Den passenden Anschluss finden die jungen Leute bei unseren Beratungsfachkräften. Wir haben ein sehr gutes Angebot: Vom Global Player bis zum familiären Handwerksbetrieb findet jeder Arbeits- und Ausbildungssuchende das Richtige. Einfach einen Termin unter Tel. 0861/703-555 vereinbaren und durchstarten“, so Vontra weiter.

Bei den Langzeitarbeitslosen, die schon länger als ein Jahr auf der Suche sind, unterscheidet sich die Anzahl um plus 24 im Vormonatsvergleich, aktuell sind 2387 Menschen in dieser Situation, 212 mehr als vor einem Jahr. „Darunter sind auch Geflüchtete, die wir mit dem Job-Turbo gezielt ansprechen. Wir laden ein zu Bewerberbörsen und zu Infoveranstaltungen. Natürlich holen wir Arbeitgeber mit ins Boot und stellen unsere finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten vor, denn Qualifizierung ist das Schlüsselwort. Zusammen mit dem vbw haben wir eine Integrationsmaßnahme auf die Beine gestellt, aus der die ersten Teilnehmer schon in Arbeit sind und motiviert und dankbar diese Chance ergreifen“, so Vontra abschließend. Der Arbeitgeber-Service unter Tel. 0800/4555520 berät und unterstützt Unternehmen bei Fragen zu Qualifizierungen der Belegschaft und auch bei Neueinstellungen.

2844 Menschen konnten sich im Februar aus Arbeitslosigkeit abmelden. Das sind 577 mehr als im Januar und 15 mehr als im Februar des Vorjahres. Darunter waren 1056 Abmeldungen in Erwerbstätigkeit, davon nahmen 600 Menschen eine Ausbildung oder Qualifizierung auf. Von den 2737 Neumeldungen kamen 1261 Menschen aus Erwerbstätigkeit, „Das sind weniger als die Hälfte als im Januar“, kommentiert Vontra, „ein Beleg für die hohe saisonale Dynamik, wobei die milde Witterung im Februar schon zu den ersten Wiedereinstellungen in den Bauberufen geführt hat. Wenn die schneefreie Witterung anhält, gehen wir davon aus, dass der Saisonhöchststand überschritten ist. Wiedereinstellungszusagen sind für alle Beteiligten wichtig: Der Arbeitgeber erhält sich sein Stammpersonal, und der Arbeitnehmer kann sich auf seinen Arbeitsplatz verlassen. Wir werden wie jedes Jahr in den nächsten Wochen verstärkt nachfragen.“

Weit über 3000 Plätze für Auszubildende

Aktuell sind 4138 Stellen im Bestand, ein Anstieg gegenüber Januar um 97 und ein Rückgang um 79 gegenüber Vorjahresmonat. Im Februar sind 738 Stellen neu gemeldet worden, eine Zunahme um 190 Stellen im Vormonatsvergleich. „Lebensmittel-, Gastgewerbe-, und fertigungstechnische Berufe machen gut ein Viertel unseres Angebots aus“, so Vontra, „dabei sind in fast allen Wirtschaftssektoren vor allem Fachkräfte gefragt. Deshalb ist der wichtigste Baustein für ein stabiles Berufsleben eine Ausbildung. Damit diese gelingt, muss die realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten stehen. Jetzt mit den Halbjahreszeugnissen in den Händen ist die optimale Zeit, sich zu bewerben. Bei weit über 3000 Ausbildungsplätzen stehen die Chancen bestens“, so Vontra.

Die Landkreisquoten: Traunstein 3,6 Prozent wie im Januar (Februar 2023; 3,2 Prozent); Altötting: 3,5 Prozent, Januar: 3,6 Prozent (Februar 2023: 3,4 Prozent); Berchtesgadener Land: 4,8 Prozent (Februar 2023: 4,4 Prozent); Mühldorf: 3,8 Prozent wie im Januar und auch wie im Februar 2023.

− red