Traunstein
Malteser in Ost-Oberbayern setzen auf Elektromobilität

Erste Fahrzeuge für den Fahrdienst für Patienten und Menschen mit Behinderung – Mitarbeiter geschult

08.02.2024 | Stand 08.02.2024, 11:00 Uhr

Fahrlehrer Friedl Schwabl (Mitte) zeigte den Schulungs-Teilnehmern und Michael Soldanski (hinten), Kreisgeschäftsführer der Malteser im Berchtesgadener Land und Leiter des Fahrdiensts der Malteser in Ost-Oberbayern, auch die Besonderheiten unter der Motorhaube. − Foto: Margit Schmitz/Malteser

Der Anfang ist gemacht: Die Malteser im Bezirk Ost-Oberbayern steigen im Fahrdienst für Patienten und Menschen mit Behinderung, ihrem größten Einsatzfeld, in die Elektromobilität ein. Um den Jahreswechsel herum wurden sechs Kleinbusse an die Malteser Traunstein und die vier weiteren Kreisgeschäftsstellen im Bezirk ausgeliefert.

„Der Einstieg in die E-Mobilität erfolgt im Rahmen des bundesweiten Nachhaltigkeitskonzepts der Malteser“, erklärt Michael Soldanski, Leiter des Fahrdiensts der Malteser im Bezirk Ost-Oberbayern. Die E-Busse sind Teil eines Pilotprojekts, das die Fahrdienste der Malteser in Bayern gestartet haben, um den Ausbau der E-Mobilität zielgerichtet voranzubringen. „Das ist für uns in den Fahrdiensten komplett neu“, so Soldanski. Die Fahrdienstmitarbeiter haben bisher keine Erfahrung mit Elektromobilität, und nicht alle kennen sich mit Automatikgetriebe aus.

Soldanski hat daher für die ersten sieben Teilnehmer aus dem gesamten Bezirk eine Halbtages-Schulung organisiert, für die er Fahrlehrer Friedl Schwabl gewinnen konnte. Dieser erklärte unter anderem wesentliche technische Unterschiede zum Verbrennermotor, die verschiedenen Lademöglichkeiten sowie den Rekuperationsmodus, der eine Energierückgewinnung während des Fahrens ermöglicht.

Bei der folgenden Übungsfahrt konnte jeder Teilnehmer das Fahrzeug mit dem Fahrlehrer an der Seite ausprobieren und sich die Funktionen und Anzeigen erklären lassen. Ein abschließender gemeinsamer Blick unter die Motorhaube zeigte den Teilnehmern, was sie in Zukunft beim regelmäßigen Fahrzeugcheck zu beachten haben.

Ab sofort sind die neuen Fahrzeuge nun in den Geschäftsstellen im Einsatz. Jens Meier arbeitet seit sechs Jahren im Fahrdienst der Malteser Traunstein. Mit Elektrofahrzeugen hatte er bisher keine Erfahrungen, doch nach der Schulung fühlt er sich gut gerüstet. „Ich bin von dem Auto sehr begeistert, allerdings hat es eine Woche gedauert, bis ich mich daran gewöhnt habe“, so Meier. Nun fährt er zwei Touren täglich für die Chiemgau-Lebenshilfe-Werkstätten (CLW) Traunreut. Zwischen den Touren kann er das Fahrzeug an einer öffentlichen Schnellladesäule vor seiner Haustüre laden.

Die erste Schulung hat Soldanskis Erwartungen voll erfüllt. „Unsere Mitarbeitenden müssen sich mit ihrem Fahrzeug sehr gut auskennen, damit die Sicherheit der beförderten Fahrgäste gewährleistet ist.“ Das entspreche auch den Anforderungen an das Qualitätsmanagement und das TÜV-/Dekra-Zertifikat „Sicherer Kranken- und Behindertentransfer“. Ein weiteres Augenmerk richte sich auf eine energiesparende Fahrweise, die Kosten spare und höhere Reichweiten ermögliche.

Nach dem gelungenen Start werden im Lauf des Jahres noch weitere Fahrer geschult, so Soldanski. „Nach und nach werden wir dann weitere Fahrzeuge im Fahrdienst und anderen Diensten durch Elektrofahrzeuge ersetzen,“ beschreibt der Fahrdienstleiter die weiteren Pläne.

− red