Die Städtische Galerie Traunstein hat fürs laufende Jahr ein umfangreiches Ausstellungsprogramm zusammengestellt. Es werden acht Ausstellungen und Kunstprojekte gezeigt, die den Gast in andere Welten eintauchen lassen. Los gegangen ist es bereits mit der Ausstellung „So fern, so nah. Vachendorf in Quarantäne“ des Fotografen Alain Roux (wir berichteten). Die Ausstellung ist noch am Mittwoch und Donnerstag zu sehen und Bestandteil des Literaturfestes „Leseglück – Grenzenlos Literatur“.
Parallel dazu läuft vom Freitag, 20. Januar, bis Sonntag, 19. Februar, im Kapuzinersaal eine Ausstellung der Arbeiten zum Ideenwettbewerb Bahnhofsumfeld. Acht Büros für Stadtplanung und Landschaftsarchitektur haben sich beteiligt. Die Aufenthaltsqualität, das bauliche Erscheinungsbild und die Nutzungen rund um den Bahnhof sollen bekanntlich ebenso verbessert werden wie die Anbindung an die Innenstadt.
„Komplexe Systeme“ lautet der Titel der Gruppenausstellung, die vom 2. bis 30. April in beiden Ausstellungsräumen des Kulturforums Klosterkirche stattfinden wird. Eingeladen wurden renommierte Künstler, die mit Gestaltungsmitteln der nichtgegenständlichen bildenden Kunst vielschichtige Gebilde aus Form und Farbe entwickeln. Bilder, Zeichnungen und dreidimensionale Objekte fügen sich zu einer Rauminstallation zusammen. Beteiligt sind Robert Dufter (Siegsdorf), Melanie Grocki (Stuttgart) und die Münchner Künstlerinnen Mary Kim, Carolina Camilla Kreusch und Carolyn Leyck.
Bilder von Annette Bastian und Samuel Rachl verwandeln die Städtische Galerie Traunstein vom 5. Mai bis 4. Juni in einen Raum mit absurden, fantastischen und nicht linear erzählten Geschichten. Der Mensch, seine Beziehungen zu anderen und zu seiner Umgebung stehen im Mittelpunkt der „Neulich“ getauften Schau.
Ein spartenübergreifendes Kunstcamp initiiert die Städtische Galerie am Wochenende 15. und 16. Juli. Willkommen sind nicht nur Vertreter der bildenden Kunst, sondern auch Literaten und Bildungsexperten, die sich mit den drängenden Fragen zu den Herausforderungen der Zukunft auseinandersetzen und dafür innovative Wege der Vermittlung, Darstellung und Diskussion finden.
Was verbindet die Worte „Weiß – flüssig – transparent – kristallin – konservierend…“: Es sind Eigenschaften, die alle für Salz gefunden werden können – und es sind die inhaltlichen und formalen Vorgaben, die der Kunstverein Traunstein für seine offene, jurierte Jahresausstellung macht. Zugelassen sind Bilder, Zeichnungen, bildhauerische Arbeiten, Fotografien, Installationen und Videokunst. Es können sich aber auch Künstler aus Literatur und Musik mit einem passenden Text oder einer Komposition bewerben, die ins Rahmenprogramm als Lesungen und Konzerte integriert werden. Verliehen werden außerdem der Roter-Reiter-Preis für ein herausragendes Werk in der Ausstellung und ein Publikumspreis. Die Ausstellung bespielt das gesamte Kulturforum Klosterkirche und findet im Rahmen der Chiemgauer Kulturtage vom 3. bis 27. August statt.
Die Städtische Galerie greift zudem eine von der Kulturfördervereinigung ARTS gegründete Tradition wieder auf: volkskundliche Ausstellungen, die die Kultur anderer Länder nahebringen. In „Schmuck der Frauen – Stolz der Männer“ vom 16. September bis 29. Oktober werden Textilkunst aus der Türkei und Silberschmuck aus Nordafrika gezeigt. Die Doppelausstellung findet im Südflügel des Kulturforums Klosterkirche in zwei Ausstellungsräumen statt und ist aufwendig konzipiert. Die wertvollen Exponate werden ergänzt durch Beschreibungen und Fotos, die den kulturellen Kontext abstecken und das Verständnis für die tieferen Bedeutungen von Schmuck fördern.
Wie schon die Jahresausstellung des Kunstvereins ist auch die Ausstellung des Luftbildfotografen Tom Hegen Programmpunkt der Chiemgauer Kulturtage, die 2023/24 unter dem Motto „Salz Reich“ stehen. Der bekannte Fotokünstler widmet sich seit Jahren der Oberfläche der Erde und wie die Präsenz der Menschen diese laufend verändert. In der Städtischen Galerie werden seine brillanten Luftbildfotografien aus den „Salt Series“ gezeigt – vom 1. November bis zum 7. Januar 2024. Die „Salt Series“ erforschen die zur Salzgewinnung hergestellten Landschaften und setzen ihre abstrakte und malerische Qualität in Szene. Die starken farblichen Kontraste und die geometrischen Formen der Salzteiche ähneln abstrakten Gemälden und sind von faszinierender Schönheit, lenken die Aufmerksamkeit aber auch auf die ökologische Verwundbarkeit der Erde.
Im Begleitprogramm zu allen Ausstellungen setzt die Städtische Galerie auf einen regen Austausch zwischen Künstlern und Publikum. Das beliebte Format „Kunst am Morgen“, das kostenlose Rundgänge anbietet, ist ebenso obligatorisch wie Schulführungen, die im vergangenen Jahr 45 Klassen aller Altersstufen und Schularten anlockten. Im Begleitprogramm finden zudem Vorträge und Lesungen sowie musikalische Darbietungen statt. Das Ausstellungsprogramm ist unter www.traunstein.de/galerie abrufbar und liegt in der Tourist-Info und im Kulturforum Klosterkirche aus.
− red
