Playoff-Duelle in Waldkraiburg
Chiefs freuen sich auf die „Bonus-Zuckerl“ – Bauer: „Haben nichts zu verlieren“

01.03.2024 | Stand 01.03.2024, 11:19 Uhr

Der Trostberger Fanblock wird seine Chiefs auch am 1. und 2. März wieder lautstark anfeuern. − Foto: mb.presse

Wer hätte das vor der Saison gedacht? Nach 26 Spielen in der Hauptrunde der Eishockey-Landesliga Gruppe B mit der Modusänderung sowie drei Achtelfinal-Krachern gegen die Pfronten Falcons sind die Trostberg Chiefs immer noch im Playoff-Rennen um den Bayernliga-Aufstieg. Nun kommt es im Viertelfinale zum absoluten Highlight, denn es stehen (mindestens) zwei Derbyschlager gegen den Top-Favoriten EHC Waldkraiburg an. Spielbeginn ist am 1. März um 20 Uhr in der Waldkraiburger Raiffeisen-Arena, zur selben Zeit und am gleichen Ort findet am 2. März das nominelle Heimspiel der Alzstädter statt. Wie bereits berichtet, gehen ja wegen des fehlenden Eises beide Wochenendpartien in Waldkraiburg über die Bühne.

„Schade, dass es ausgerechnet beim größten Erfolg der jüngeren Geschichte und beim 50-jährigen Bestehen so ist“, meint Chiefs-Trainer Willy Bauer. Nicht nur er hätte es gern gesehen, das Rückspiel als echtes Heimspiel im Rainer-Roßmanith-Eisstadion auszutragen. „Wir bedanken uns beim EHC für die Kollegialität – wir haben auch noch eine Eiszeit bekommen“, sagt Abteilungsleiter Johannes Käsmaier, der sich auf die „Bonus-Zuckerl“ freut: „Jetzt folgt also die Kür!“

Käsmaier: „Es ist ein Kann, aber kein Muss“

Insgesamt haben die Chiefs das Saisonziel übertroffen. „Wären wir gegen Pfronten rausgeflogen, hatte es sich wie Platz fünf oder sechs in der Endabrechnung angefühlt“, so Käsmaier. Doch nun sind die Chiefs doch unter den ersten Vier der Liga. „Wir werden alles raushauen, für uns ist es ein Kann, aber kein Muss“, sieht Käsmaier die Ausgangslage relativ locker.

Die Chiefs trainierten diese Woche zweimal, unter anderem einmal in Waldkraiburg. Nimmt man die beiden Spiele dazu, so stehen sie also viermal hintereinander auf dem Eis. „Wir haben Erfolg gehabt, jetzt freuen wir uns auf die Zugabe“, betonte Bauer. Und versprach den Fans: „Wir werden dem EHC das Leben so schwer wie möglich machen.“ Der Druck liegt ganz klar bei den Löwen, deren Ziel das Erreichen des Finales ist. Nach dem Abstieg aus der Bayernliga im Vorjahr wäre ein frühzeitiges Scheitern eine weitere herbe Enttäuschung. Da wären dann auch die 228 Tore und 26 Siege in den bisherigen 28 Begegnungen wertlos. „Wir sind in den Hauptrundenspielen immer besser geworden“, spricht Bauer von einer Weiterentwicklung. Er sieht – mit Blick auf die letzten beiden Spiele gegen die Löwen – auch tatsächlich Chancen. „Da muss aber die Leistung optimal sein – vom Torwart über die Verteidigung bis zum Sturm. Wir werden unser Tor gut verteidigen.“ Der Vorrunden-Vierte auf jeden Fall als krasser Außenseiter nach Waldkraiburg.

Zwei Duelle mit Lerneffekt, dann zwei enge Partien

In den ersten beiden Derbys war es noch der Lerneffekt, den die Chiefs mitnahmen: Spiel eins ging mit 7:3 an die Löwen, ehe ein 9:4 der Waldkraiburger folgte. Wenige Minuten mit mehreren Gegentoren in kurzer Zeit hatten seinerzeit die klaren Siege für die Industriestädter begünstigt. In Spiel drei in der Raiffeisen-Arena ging’s ins Penaltyschießen (1:2), und das vierte Saisonduell endete in Trostberg ebenfalls knapp mit 3:4. „Da sind wir immer besser geworden“, erzählt Bauer. „Und wir haben ja nichts zu verlieren.“

Aktuell ist Youngster Anthony Dillmann mit 19 Treffern, davon vier im Achtelfinale (7:1 und 6:2 gegen Ottobrunn), der treffsicherste Waldkraiburger. Vorsicht ist vor der Top-Reihe geboten. Kapitän Nico Vogl, Martin Herman, Josef Dana, Daniel Hora und Dominik Soukup gilt es möglichst wenig Freiräume zu lassen. Der Trostberger Kader sieht fast genauso aus wie in den Vorwochen.

Johannes Käsmaier und Willy Bauer hoffen an beiden Tagen, dass viele Fans nach Waldkraiburg pilgern. Die Kassen sind rechtzeitig geöffnet, das Spiel am Samstag ist das Trostberger „Heimspiel“ – an beiden Tagen sollten die Fans wegen des zu erwartenden Zuschaueraufkommens frühzeitig anreisen.

− td