Hakenkreuz-Flaggen am Lackner-Haus, Nazi-Aufmärsche hinterm Felber-Wirt. Was mit einem unbedachten Kreuzchen bei der letzten freien Reichstagswahl begann, hat auch für das kleine Dorf Kirchanschöring tragische Konsequenzen. Politisch zerrissene Familien, Bespitzelung, Denunziation und mit Kriegsbeginn die ersten Toten. Am Ende werden am Dorfrand tote KZ-Häftlinge verscharrt und das Dorf hat Dutzende junger Männer zu beklagen, die in Särgen aus dem Krieg heimkehren. Anhand seiner Familiengeschichte und Interviews mit Zeitzeugen erzählt Bernhard Straßer am Donnerstag, 18. April, die Zeit des Dritten Reichs in Kirchanschöring nach. Als der Großvater von Bernhard Straßer sich in Frankreich an Heiligabend 1940 unbedacht kritisch gegen Hitler äußert, und im Gefängnis landet, geht es um Leben und Tod. Ähnlich ergeht es vier Jahre später der in Kirchanschöring lebenden streitbaren Schriftstellerin Luise Rinser, die im Dorf denunziert und verhaftet wird. Der heimatgeschichtliche Abend mit Straßer und Historiker Friedbert Mühldorfer, der von weiteren Schicksalen im Landkreis Traunstein zur Zeit des Nationalsozialismus erzählen wird, findet am Donnerstag, 18. April, im „KuBa“ am Bahnhof in Kirchanschöring statt und beginnt um 19.30 Uhr. Jeder ist willkommen, der Eintritt ist frei.