Nach Nachweis
Abschuss? Traunsteiner Landrat will Braunbär nicht in seinem Kreis akzeptieren

09.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:26 Uhr

Der Bär tappte in eine Fotofalle. −Foto: privat

Nach dem Nachweis eines Braunbären im Landkreis Traunstein hat sich der dortige Landrat ablehnend zu dem Tier geäußert.



Der Bär sei eine Gefahr für die landwirtschaftliche Nutztierhaltung, meinte Landrat Siegfried Walch (CSU). „Ein Nebeneinander von großen Beutegreifern und Weidehaltung ist schlicht und ergreifend nicht möglich“, sagte er am Dienstag. Walch warnte davor, dass der Braunbär dauerhaft in dem oberbayerischen Landkreis leben könnte. „Wenn ein Bär bei uns in der Region heimisch wird, ist das eine Gefahr für die Sicherheit von Mensch und Tier.“

Abschuss angedeutet



Er deutete insofern auch die Möglichkeit eines Abschusses an. „Wir werden umgehend die rechtliche Situation prüfen, ob und ab wann eine Entnahme geboten ist.“ In der Diskussion um die Duldung von Wolf oder Bär wird unter der sogenannten Entnahme üblicherweise die Tötung der Tiere verstanden. Zuletzt hatte es in Bayern insbesondere Forderungen gegeben, die wie Braunbären streng geschützten Wölfe leichter abschießen zu können.

Das Landesamt für Umwelt hatte am Montag bekanntgegeben, dass am Vortag im südwestlichen Teil des Landkreises Traunstein ein Braunbär von einer Wildkamera aufgenommen worden ist. Bereits im April hatte die Behörde von Tatzenabdrücken eines Bären im Schnee berichtet. Danach wurden im oberbayerischen Kreis Rosenheim auf einer Alm gerissene Schafe gefunden, die nach bisherigen Erkenntnissen von einem Bären angegriffen worden waren.

− dpa