Tierhalter sollen Maßnahmen ergreifen
Spuren belegen: Bär reißt Schafe im Landkreis Rosenheim

19.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:22 Uhr

Im Landkreis Rosenheim in der Grenzregion zu Österreich wurden am Mittwoch auf einer Weide zwei tote und ein verletztes Schaf aufgefunden. Fest steht, der „Täter“ war ein Bär. −Symbolbild: Jussi Nukari/dpa

Ein Bär hat am Mittwoch im Landkreis Rosenheim zwei Schafe gerissen und ein drittes verletzt, das daraufhin getötet werden musste.



„Anhand der Erstdokumentation der äußeren Verletzungen der Tiere und vor Ort aufgefundener Trittsiegel kann dieser Vorfall einem Bären zugeordnet werden“, teilte das Landesamt für Umwelt in Augsburg mit. Eine Sichtung des Tieres oder eine direkte Begegnung zwischen Mensch und Bär habe es nicht gegeben.

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Der Bär, der zuletzt in den oberbayerischen Landkreisen Rosenheim und Miesbach Spuren hinterlassen hat, verhält sich nach den bisherigen Erkenntnissen dem Menschen gegenüber scheu. Nutztierhalter im Grenzgebiet des Landkreises zu Österreich sollen allerdings derzeit ihre Tiere möglichst nachts einstallen und Herdenschutzmaßnahmen ergreifen. Die Behörden könnten dabei mit Zaunmaterial unterstützen, betonte das Landesamt.

Die toten Schafe waren am Mittwoch auf einer Weide in der Grenzregion zu Österreich gefunden worden. Ein Experte begutachtete daraufhin die Situation vor Ort und nahm genetische Proben, die nun ausgewertet werden.

Im Freistaat werden immer mal wieder Spuren von einzelnen durchwandernden Bären gesichtet, eine dauerhafte Ansiedlung wird nicht erwartet. In Norditalien sorgt derzeit eine tödliche Attacke einer Bärin auf einen Jogger für Aufregung. Bei dem Tier handelt es sich um die Schwester des „Problembären“ Bruno, der 2006 in Bayern erschossenen worden war.

− dpa