Auch Feuerwehrmann angegriffen
Viel Arbeit für die Polizei: Nach dem Faschingszug in Triftern fliegen die Fäuste

05.02.2024 | Stand 13.02.2024, 8:33 Uhr

Der Trifterner Gaudiwurm selbst verlief friedlich, doch beim anschließenden Faschingstreiben hatte die Polizei alle Hände voll zu tun. − Foto: Heiß

Viel Arbeit hat es für die Polizei nach dem Faschingszug in Triftern (Landkreis Rottal-Inn) gegeben: Sie ermittelt wegen vier Körperverletzungen sowie eines Verstoßes gegen das Waffengesetz.



Beim Faschingsumzug selbst ist es am Sonntag in Triftern ruhiggeblieben. Laut Polizei gab es keine „sicherheitsrelevanten Störungen“ bei dem Gaudiwurm, an dem laut Veranstalter 40 Motivwagen teilgenommen haben und der von den Trifteranern, Security, Feuerwehr und Polizei begleitet wurde. Die Vorgaben hinsichtlich der Lautstärke seien eingehalten worden, heißt es in der Bilanz der Pfarrkirchner Inspektion weiter. Doch beim anschließenden Faschingstreiben hatte die Polizei, wie dem Pressebericht vom Montag zu entnehmen ist, alle Hände voll zu tun.

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Cowboys schlagen zu



Es kam zu mehreren Einsätzen. Dabei mussten sich die Beamten mit einigen Fällen von Körperverletzung beschäftigen. Und sie stellten ein Vergehen gegen das Waffengesetz fest.

In der Pfarrkirchener Straße wurde gegen 16 Uhr ein 19-Jähriger aus Pfarrkirchen zunächst geschubst, so dass seine Brille zu Boden fiel und zu Bruch ging. Als er laut Polizei den bislang unbekannten Schubser zur Rede stellen wollte, wurde der junge Mann von diesem an eine Hausmauer gedrückt. Ein weiterer, ebenfalls noch Unbekannter schlug dann gegen den Kopf des jungen Mannes. Dieser erlitt dabei leichte Verletzungen. Er gab an, dass beide Täter als Cowboys verkleidet gewesen seien.

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Schmerzen nach Schlag in den Bauch



Nach dem Umzug gingen bei der Polizei in kurzer Zeit mehrere Meldungen über eine Schlägerei in der Weingasse ein. Die Beamten trafen vor Ort auf etwa 20 Personen, die allerdings in keine tätliche Auseinandersetzung verwickelt waren. Angaben von Besuchern der Faschingsgaudi zufolge, habe es sich lediglich um verbale Streitigkeiten gehandelt.

Im weiteren Verlauf des Einsatzes wurde die Polizei auf eine 15-Jährige aufmerksam gemacht. Diese gab an, dass sie an den Streitenden vorbeigegangen war und dabei von einer bislang unbekannten Person einen Schlag in den Bauch bekommen habe. Aufgrund der Schmerzen wurde sie zum Rettungsdienst verbracht. Vom Täter ist bislang nichts bekannt.

Ermittlungen gegen Securitymitarbeiter

Ein 34-Jähriger aus Kirchdorf am Inn, der als Security beim Fasching in Triftern eingesetzt war, machte vom Hausrecht Gebrauch. Er verwies einen 23-Jährigen aus Pfarrkirchen des Platzes, nachdem der Mann mehrmals wegen rücksichtslosem Verhaltens und Provokation aufgefallen war. Aus noch ungeklärten schubste der 34-Jährige am Marktplatz den Störenfried, so dass dieser zu Boden fiel und mit Verdacht auf Bruch des linken Handgelenkes in ein Krankenhaus gebracht wurde. Der Securitymitarbeiter muss sich laut Polizei nun wegen Körperverletzung verantworten.

Beim Versuch zu helfen: Feuerwehrmann verletzt



Wegen dieses Vorwurfs ermittelt die Polizei auch nach dem Streit zwischen mehreren Personen in der Pfarrkirchener Straße. Ein 35-jähriger Feuerwehrmann aus Triftern, der für die Absperrung im Rahmen des Faschingszugs eingesetzt war, wollte demnach schlichten, um eine weitere Eskalation zu vermeiden. Dabei wurde er aber von einem bislang unbekannten Besucher zu Boden gerissen und verletzte sich leicht am Schienbein.

Die Mitteilung, dass eine Person eine Waffe mit sich führt, ging gegen 18.30 Uhr bei einem Ordner ein, so die Polizei. Dieser sprach den 32-jährigen, auswärtigen Faschingsgast daraufhin an. Der Mann übergab ihm anstandslos die Waffe, bei der es sich um eine Schreckschusspistole handelte. Beim Eintreffen der Polizei erklärte er, dass er die Waffe deshalb dabei hatte, um sie gegen Mitternacht zu seinem Geburtstag abzufeuern. Da er nicht im Besitz der erforderlichen Erlaubnis zum Führen einer solchen Waffe war, wurde die Pistole sichergestellt. Eine Gefährdung der Besucher des Faschingstreibens habe man ausschließen können, betont die Polizei. Der Mann muss sich jetzt wegen Vergehens nach dem Waffengesetz verantworten.

Hinweise zu den Vorfällen nimmt die Inspektion Pfarrkirchen unter ✆08561/96040 entgegen.