Neuwahl bei Simbacher CSU
Spitze bleibt unverändert

16.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:33 Uhr

Die neu gewählte CSU-Vorstandschaft mit Vorsitzendem Dr. Bernhard Großwieser (vorne links) und MdL Martin Wagle (vorne, Mitte). −Foto: red

Bei der Jahreshauptversammlung des CSU-Ortsverbandes Simbach im Gasthof Moosbräu ist eine neue Vorstandschaft gewählt worden. Diese fand unter der Leitung des früheren Ortsvorsitzenden Herbert Führer statt. Dabei wurden neben dem Vorsitzenden Dr. Bernhard Großwieser auch die bisherigen Stellvertreter Petra Enghofer, Dr. Stefan Rabenbauer und Benno Fischer sowie die weitere Vorstandschaft und Kreisdelegierten im Amt bestätigt.

Spaltung der Gesellschaft muss Sorge bereiten



In seinem Bericht äußerte sich Großwieser zur aktuellen politischen Lage. Geld, das für die Ausrüstung der Bundeswehr und den Umbau der Energieversorgung notwendig sei und ausgegeben werden müsse, fehle woanders. Deutlicher, inflationsbedingter Kaufkraftverlust führe für immer mehr Bürger zu Existenznöten. Die Spaltung der Gesellschaft müsse Sorgen bereiten. CSU und CDU müssten hierauf Antworten finden, sagte Großwieser. Zudem müsse ein positives, zukunftsgewandtes Gesellschaftsbild fortentwickelt werden mit einer Politik, in der die freie persönliche und wirtschaftliche Entfaltung ebenso gewährleistet ist, wie sozialer Ausgleich, Solidarität und Bewahrung der Umwelt.

Die demografische Entwicklung führe künftig zum Wegfall zahlreicher Arbeitskräfte in Pflege, Handwerk, Industrie und Verwaltung, gab er zu bedenken. Weniger Arbeitskräfte bedeuteten jedoch weniger Wirtschaftskraft, weniger Aufkommen an Steuern und Sozialabgaben. Die Gesellschaft brauche aber eigentlich höhere Wirtschaftsleistung, mehr Einnahmen des Staates und der Sozialsysteme. Dies zeige, wie wichtig Zuzug für das Land sei. Wichtig und konservativ sei im Sinne von Strauß, den damit verbundenen Veränderungsprozess positiv und auf Basis unsere Werten aktiv zu gestalten.

Großwieser zitierte Strauß auch mit dessen Bekenntnis zu Bayern als Heimat Deutschland als Vaterland und Europa als unsere Zukunft. Er forderte die CSU-Mitglieder auf, bei den kommenden Landtagswahlen für die Partei Werbung zu machen, man dürfe keine Stimmen verschenken.

Im Anschluss ergriff Bürgermeister Klaus Schmid das Wort zu wesentlichen Themen der Stadtpolitik. Kindergärten und Schulen müssten erweitert, zudem die Feuerwehrhäuser in Erlach und Eggstetten neu gebaut werden. Bei der Grünen Mitte seien 25 Prozent der Kosten von der Stadt zu tragen, also mehr als 13 Millionen Euro, sagte er. Die finanziellen Möglichkeiten der Stadt seien aber auch wegen der gestiegenen Kreisumlage extrem eingeschränkt. Ärgerlich sei der zunehmende Bürokratismus, und bei der A94 müsse es endlich wieder voran gehen. Simbach werde zunehmend zum Nadelöhr.

MdL Martin Wagle gratulierte den wiedergewählten Mitgliedern der Vorstandschaft und dankte für die stets gute Zusammenarbeit. Feuerwehren, Schulen, Kindertagesstätten seien teuer, aber wichtige Standortfaktoren einer Stadt. Zunehmend würden dank Digitalisierung und Home-Office auch junge Familien aus den Ballungszentren aufs Land ziehen. Man müsse bei vielen Themen um die Akzeptanz in der Bevölkerung werben, beim Hochwasserschutz laufe dies in Simbach hervorragend, unterstrich der Abgeordnete. Das Berufsschulzentrum in Pfarrkirchen sei trotz der hohen Kosten für die Region sehr wichtig, 2100 Schüler würden dort für heimische Unternehmen zu Fachkräften ausgebildet, hinzu komme die große Bedeutung bei der Integration und Ausbildung ausländischer Arbeitskräfte.

Lückenschluss der A94 wird schwieriger



An der Bundesregierung kritisierte Wagle die ideologische Herangehensweise in der Energiepolitik, was eine höhere Energieproduktion hindere und so unnötig zu hohen Preisen führe. Dass der Bau der A94 mit der neuen Regierung wesentlich schwieriger würde, habe sich leider schon in einer Debatte im Landtag angekündigt, bei welcher der Redner der Grünen sich vehement gegen weitere Autobahnen aussprach. Zudem sei nun nur noch der Bund für die Autobahnen zuständig, nicht mehr das Land. Er werde aber Minister Christian Bernreiter zu einem Ortstermin nach Simbach einladen.

Zum Abschluss ehrte Vorsitzender Großwieser Otto Gründobler mit einer Ehrenurkunde für seine 40 Jahre lange Mitgliedschaft. Außerdem gedachte man der verstorbenen Mitgliedern, darunter Simbachs ehemaliger Stadtpfarrer und Ehrenbürger Alois Messerer.

− red