Am Sonntag geht’s um den Aufstieg
Mit Selbstvertrauen und Fan-Power: YB Balkan Pfarrkirchen wollen in die zweithöchste deutsche Futsal-Liga

11.04.2024 | Stand 11.04.2024, 7:00 Uhr

Nimmt er ihn am Sonntag wieder auf die Schulter? YBB-Kapitän Mirza Hazanovic lässt nach dem gewonnenen Meister-Titel den Sportlichen Leiter Helmut Berlehner auf seine Weise hochleben. − Foto: Caroline Wimmer

Es ist angerichtet für den Aufstieg: Am Sonntag soll die Pfarrkirchner Dreifach-Turnhalle wieder zum Hexenkessel werden, wenn sich die Young Boys Balkan anschicken, den Schritt Richtung Regionalliga zu machen. Nach der souveränen Meisterschaft in der Bayernliga will das Team von Trainer Almedin Ljutic einer Saison von Höhepunkten die Krone aufsetzen. Gegner ist ab 16 Uhr der Remchinger Futsal Club aus Baden.

„Wir wollen aufsteigen“, verkünden die Young Boys auf ihrer Facebook-Seite – und dies zeugt von Selbstbewusstsein. Der Weg in die zweithöchste deutsche Futsal-Liga scheint in dieser Spielrunde dabei so leicht wie nie, denn: An der Relegationsrunde zur Regionalliga Süd nehmen laut Verbands-Statuten vier Teams aus den süddeutschen Fußballverbänden teil, allerdings machte der FC 07 Hechingen Futsal (Württemberg) schon einen Rückzieher, sodass die Rottaler Hallen-Spezialisten nur noch mit dem Remchinger Futsal Club (gehört zum FC Alemannia Wilferdingen/Baden) und den Black Forest Futsal Freiburg (Südbaden) um die begehrten Plätze streiten.

Allerdings könne auch der Fall eintreten, dass alle drei Teams eine Etage aufsteigen – das hängt von den Ergebnissen der Relegation um den Aufstieg in die Futsal-Bundesliga ab. Da werden die letzten Partien nach den Matches um den Regionalliga-Aufstieg ausgetragen, so dass möglicherweise noch der Aufstieg verspätet gefeiert werden kann.

Gespielt wird im Modus „Jeder gegen Jeden“ in einer Einfachrunde. Dabei entschied das Los, dass die Young Boys ihre beiden Partien vor den heimischen Fans austragen dürfen, die Reise nach Hechingen blieb den Rottalern wegen der Absage der Württemberger erspart.

Eine erste Duftmarke haben die Kicker aus Freiburg am Wochenende gesetzt, die Breisgau-Zauberer gewannen nach 0:2-Rückstand noch 8:3 in Remchingen – ein Fingerzeig für die Relegation, denn wenn die Young Boys am Sonntag gewinnen, ist ihnen Platz 2 auch rein rechnerisch nicht mehr zu nehmen.

Generalprobe geht daneben



Doch davor stehen 40 intensive Minuten auf dem Pfarrkirchner Hallen-Parkett. Die Generalprobe für den Kick am Sonntag ging freilich daneben: Gegen den Regionalliga-Meister Beton Boys aus München standen die Pfarrkirchner beim 2:7 am Ende auf verlorenem Posten. „Wir wollten in diesem Spiel noch das ein oder andere taktische Element testen“, sagte Coach Ljutic. „Gegen den Gast aus Remchingen werden Einsatz und Entschlossenheit von großer Bedeutung sein“, so der Trainer weiter, „jedoch betone ich stets gegenüber meinen Spielern, dass wir an unsere Stärken glauben müssen. Wenn wir unser Bestes abrufen, bin ich zuversichtlich, dass wir erfolgreich sein werden.“

Wer für Pfarrkirchen auflaufen wird, können die Verantwortlichen um Sportlichen Leiter Helmut Berlehner noch nicht sagen, denn einige Fußballer stehen am Wochenende auch unter freiem Himmel auf dem Platz. „Dennoch vertraue ich voll und ganz auf die Spieler, die am Sonntag dabei sind, und bin überzeugt, dass sie 100 Prozent geben werden“, sagt Berlehner.

Fans als wichtiger Faktor



Ein entscheidender Faktor könnten auch die Fans der Young Boys werden. Bei den jüngsten Heim-Auftritten in der Bayernliga kam von den Rängen immer ein weiterer Push. „Wir hoffen auf starke Unterstützung unserer Zuschauer und freuen uns darauf, sie bei den beiden Heimspielen als unseren 6. Mann zu haben“, sagt Berlehner.

Der Gegner aus Remchingen – der Hauptverein ist in der Kreisliga Pforzheim beheimatet – steht jedenfalls unter Zugzwang. Ein Sieg für die Mannen von Spielertrainer René Hook ist jedenfalls Pflicht, wollen sich die Badener auf sportlichem Weg für die Regionalliga qualifizieren. Der Futsal Club wurde erst im vergangenen Winter ins Leben gerufen, Motor ist dabei der Coach selbst. Und in Sachen Futsal macht dem 33-Jährigen so schnell niemand etwas vor. In der Futsal-Bundesliga ist Hook zuletzt für den Stuttgart FC aufgelaufen, zuvor für 1846 Mainz. 2019 wurde er mit dem TSV Weilimdorf sogar deutscher Meister, erreichte anschließend die Hauptrunde der Champions League.

Da der 33-Jährige neben der deutschen auch die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt, lief er zudem viermal für das ÖFB-Team auf, dessen Verantwortliche bei der Champions-League-Hauptrunde in Wiener Neustadt auf Hook aufmerksam geworden waren. Am Sonntag gastieren Hook & Co. nun in Pfarrkirchen – es ist angerichtet für ein heißes Duell.

− mis