Eggenfelden
Mehr Zettel denn je: Wunschbaum-Aktion gestartet

28.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:21 Uhr

Über die vielen Wünsche freuten sich: Sozialpädagogin Jutta Wolf (von links), Familienreferentin Anita Hölzl, Sekretärin der evangelischen Kirchengemeinde Martina Salzberger, Mesnerin Wanda Höner, evangelischer Pfarrer Thomas Weinmair, katholischer Pfarrer Egon Dirscherl, und Bürgermeister Martin Biber. −Foto: Koschinski

Von Sarah Koschinski

Nicht einmal mehr vier Wochen und dann ist Weihnachten. Eine Zeit, auf die sich viele Kinder das ganze Jahr über freuen – denn das Christkind kommt und legt Geschenke unter den Christbaum. Doch für Familien, die aus den unterschiedlichsten Gründen in einer finanziellen Notlage sind, ist es schwierig, neben all dem, was für den normalen Alltag benötigt wird, zusätzlich Geschenke für die Kinder zu kaufen. Deshalb gibt es auch dieses Jahr wieder die Wunschbaumaktion der evangelischen Kirche.

Weihnachtsdeko, Sportkleidung, Gutscheine für Bekleidungsgeschäfte, Kuscheldecken, Federmäppchen, Kopfhörer, Knete, Barbie-Puppen oder Zauberkästen: Die Liste mit Wünschen, die heuer den Weihnachtsbaum in der evangelischen Kirche schmücken, ist lang. 205 weiße Zettel baumeln von den grünen Zweigen.

Heuer noch 50 Wunschzettel mehr

Auch dieses Jahr gibt es sie wieder – die Wunschbaum-Aktion. Es ist eigentlich alles gleich geblieben, außer dass sie heuer allein von der evangelischen Kirche organisiert wird. Bisher war auch immer die Diakonie noch mit an Bord. Die Wünsche kommen von Kindern im Alter bis 14 Jahre, die aus sozial schwachen Familien kommen. Zur Eröffnung der Wunschbaum-Aktion in der evangelischen Kirche kamen Bürgermeister Martin Biber, katholischer Pfarrer Egon Dirscherl sowie evangelischer Pfarrer Thomas Weinmair, Sozialpädagogin Jutta Wolf, die Familienreferentin der Stadt Anita Hölzl, Pfarrsekretärin Martina Salzberger und Mesnerin Wanda Höner.

Wie funktioniert also das Schenken? Die Kirche ist tagsüber geöffnet, jeder, der will, kann also zum Christbaum gehen und sich einen oder auch mehrere Wünsche „pflücken“. „Normalerweise sind die Zettel schnell weg“, weiß Höner aus Erfahrung. Heuer sind es sogar 50 Zettel mehr als im vergangenen Jahr. Kinder bis 14 Jahre konnten Wünsche im Wert von maximal 30 Euro aufschreiben. Wer sich etwas gewünscht hat, das diesen Wert überschreitet, der bekommt einen Wertgutschein. Auf manchen Zetteln sind auch Alternativwünsche zu finden, für den Fall, dass der Erstwunsch nicht zu bekommen sein sollte. Wenn die Geschenke dann besorgt sind, können sie bis spätestens 16. Dezember im evangelischen Pfarramt in der Landshuter Straße 52, am besten zwischen 8 und 12 Uhr, abgegeben werden. Wichtig: Die Nummer des Wunschzettels sollte gut sichtbar an das Geschenk angebracht werden. Anschließend erfolgt die Verteilung der Päckchen entweder über ein persönliches Anschreiben oder sie werden von den Schulen verteilt.

Noch während der Eröffnung der Aktion kam der erste Wunscherfüller in die evangelische Kirche. Er ging einmal um den Baum herum, schaute sich die Wünsche an und nahm sich zwei Zettel mit.

„Die Hilfsbereitschaft der Leute ist sehr groß“, freut sich Bürgermeister Martin Biber. Die Wunschbaum-Aktion gibt es bereits seit vielen Jahren und bisher sind immer alle Zettel „gepflückt“ worden. Doch weil es dieses Jahr 50 mehr sind als die Jahre zuvor, sind manche der Organisatoren skeptisch, ob wirklich alle Wünsche in Erfüllung gehen. „Ich hoffe wirklich, dass am Ende wieder alle Zettel weg sein werden“, sagt Martina Salzberger. Aber Mesnerin Wanda Höner ist zuversichtlich. „Die Leute kennen doch die Aktion schon und helfen gerne. Bis jetzt sind immer alle Zettel untergekommen. Manchmal haben mich sogar noch Leute angerufen und gefragt, ob ich nicht noch ein paar Wünsche übrig hätte, sie würden so gerne helfen.“ Und selbst wenn der eine oder andere Zettel übrigbleiben sollte, „dann nehmen ihn wir“, sagt Höner lachend zu den anderen Organisatoren.