Wenn sich Besuchermassen Richtung Rathausplatz bewegen, dann muss schon etwas Besonderes los sein: Am Samstagabend war es der Nikolausmarkt, der zum 40. Mal seine Pforten geöffnet hat. Rund 900 Besucher haben sich bei dem vorweihnachtlichen Fest in Stimmung gebracht.
Der Wander- und Motorsportclub (WMSC) Julbach hat den Nikolausmarkt 2022 zum 40. Mal organisiert und etliche Vereine und Institutionen haben wieder mitgemacht. Es ist gute Tradition, dass der Nikolaus (WMSC-Vorstand Erwin Sigl) mit seinen Engerln Mitglieder besucht, die zuletzt einen runden Geburtstag feiern durften. Sechs „Geburtstagskinder“ sind es dieses Mal gewesen.
Doch pünktlich um 16 Uhr ist der Heilige Mann mit seinem Gefolge am Nikolausmarkt eingetroffen, freudig erwartet von einer großen Kinderschar. Langsam bahnte er sich seinen Weg zum Rondell. Hier sangen die Kindergartenkinder lautstark „Sei gegrüßt lieber Nikolaus“ und die Schulkinder „Bald ist Nikolausabend da“. Moderatorin Erika Sigl begrüßte die dicht gedrängt stehenden Besucher und bat Bürgermeister Markus Schusterbauer um ein Grußwort.
Dieser sagte: „Es ist wieder viel Arbeit unter Federführung des Wandervereins, etlichen anderen Vereinen, von Mitarbeitern im Bauhof, den Lehrerinnen und Erzieherinnen, den Elternbeiräten von Schule und Kindergarten, den Standbetreibern und natürlich von euch, liebe Kinder, geleistet worden. Denn nur durch dieses Miteinander ist es möglich, so eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen und mit Leben zu füllen.“
Die Mädchen und Buben der Offenen Ganztagsschule erzählten die Geschichte von den „Vier Kerzen“ und alle Schulkinder „Berge mal versetzen“. Dann freute sich der Nikolaus: „Es ist so was von schön, wenn man in die vielen Kinderaugen schauen darf. Nach zwei Jahren kann ich endlich mit meinen Engerl wieder bei euch sein.“ Nachdem in seinem goldenen Buch die guten Sachen überwogen haben, durften sich die Kinder Päckchen abholen. Sage und schreibe 215 solcher Päckchen wurden verteilt. Die Engerl Lea, Lena, Emma und Lea sagten ihre Gedichte auf. Der Posaunenchor aus Simbach begleitete die Feier mit passenden Liedern.
Erstmals wurde das „Zeltdorf“ erweitert aufgestellt. So fanden der Elternbeirat des Kindergartens direkt vor dessen Eingang ein neues Zuhause, daneben bot Johanna Hasenkopf ihre Karten und T-Shirts an. Einen eigenen Stand betrieben die Bücherei und die Fußballspieler des FC Ju-Ki.
Vor dem Pfarrheim hatten aufgebaut: WMSC, Feuerwehr, Skiclub, KSK, Burgfreunde, Ju Jutsu, Schule, Freie Wähler und Michael Kinninger mit seiner Drechselbank für Holzarbeiten. Bei den Deko- und Bastelsachen fand sich leicht etwas Passendes für zu Hause. Das kulinarische Angebot reichte von Kartoffelspiralen, über Reh-Burger, Bofesen bis Gulasch im Brot. Natürlich war auch mit Kalt- und Warmgetränken gedient.
Um 18 Uhr plötzlich Rauch, laute mystische Musik, bunte Lichter und dunkle Gestalten im Rondell. Wild kehrende Hexen kamen auf den Platz, zwei Mönche saßen am Lagerfeuer, als ein schwarzer Engel mit einem Wolf an der Kette auftauchte. Die Mönche riefen die Perchten zu Hilfe. Diese schafften es unter großem Getöse den Wolf einzusperren. Es kam zum Kampf zwischen dem schwarzen Engel und der weißen Perchta. Nach weiteren wilden Kämpfen und Tänzen konnten Wolf und Schwarzer Engel vertrieben werden. Ein Feuerwerkspektakel beendete das Spiel „Die Unschuld siegt“ der „Tiafabegga Feierdeifen“. Damit nahmen alle 16 Darsteller des Perchten- und Hexenverein Tiefenbach ihre Masken ab und ließen sich gerne mit den Besuchern fotografieren.
Keine Angst vor den Perchten, Hexen und dem schwarzen Engel hatten Marina und Tochter Nina.
Alles von der Kartoffel gab es bei den Burgfreunden.
Unter den „Geburtstagskindern“ befand sich Monsignore Ludwig Zitzelsberger.
Der Posaunenchor Simbach unterhielt mit passender Musik zur Vorweihnachtszeit.
Bastelartikel gab es am Stand der Grafen-von-Schaunberg-Grundschule.
Ein Blick von oben auf den Rathausplatz, links die Standl vor dem Kindergarten.
