Halbe Auslastung „schmerzt“
Kreisräte frustriert über Situation am Theater an der Rott

10.02.2024 | Stand 10.02.2024, 5:00 Uhr

Aus Gründen des Brandschutzes dürfen im Theater an der Rott nur 50 Prozent der Sitzplätze benutzt werden. − Foto: red

Das Theater an der Rott in Eggenfelden hat es derzeit nicht leicht. Nach wie vor ist aus brandschutz- und versicherungstechnischen Gründen nur die halbe Auslastung erlaubt. Sprich, es dürfen nur 50 Prozent der bestehenden 385 Sitzplätze genutzt werden. Das schmerzt nicht nur die Freunde des Theaters, sondern auch die Mitglieder des Kulturausschusses.

Zahlreiche Wortmeldungen dazu gab es bei der jüngsten Sitzung. Doch Landrat Michael Fahmüller konnte keine positiven Signale senden. Beileibe nicht zum ersten Mal waren der Brandschutz und die Folgen für das Theater Thema im Gremium. Fahmüller informierte noch einmal über den Status Quo in Sachen Sanierung. Leider sei der Antrag auf Bundesförderung abgelehnt worden. Daher hoffe man nun auf eine Landesförderung. Dazu erstelle man nun eine Planung bis zur Stufe 4, um Zuschüsse beantragen zu können. Laut ersten Schätzungen gehe man davon aus, dass die Gesamtmaßnahme – energetische Sanierung sowie die Beseitigung der Brandschutzmängel – etwa 15 Millionen Euro kosten werde. Angesichts dieser Summe stellte Fahmüller erneut klar, dass der Landkreis dieses Projekt ohne Förderung nicht finanzieren könne. Der Kreistag müsse dann über das weitere Vorgehen entscheiden.

Landrat: Brandschutz lässt keinen Spielraum zu



„Es schmerzt mich so sehr, dass nur 50 Prozent Auslastung möglich sind“, sagte Petra Enghofer (CSU). Sie wollte wissen, ob man nicht mit kleineren Maßnahmen wenigstens 75 Prozent erreichen könnte. Denn die derzeitige Situation sei sehr „frustrierend“.

Fahmüller konnte ihr und den weiteren Kreisräten, die sich zur gleichen Sache zu Wort gemeldet hatten, keine Hoffnungen machen. Man habe die Angelegenheit von einem Fachmann prüfen lassen. Es sei nicht möglich, mittels kleinerer baulicher Veränderungen eine Verbesserung zu erreichen. „Auch das Landratsamt kann aus diesen Gründen das Theater nicht mehr für seine Veranstaltungen nutzen.“ Außerdem stellte der Landrat fest, dass es nicht verantwortbar wäre, mehr Menschen ins Theater zu lassen. Der gleichen Meinung war Renate Hebertinger (SPD). „Wir haben eine Verantwortung gegenüber den Besuchern.“

Gleichwohl regte Wolfgang Laumer (CSU) an, dass noch mehr publik gemacht werden sollte, warum derzeit nur 50 Prozent Auslastung im Theater an der Rott möglich sind. Landrat Fahmüller sagte zu, dies noch stärker in die Kommunikationsstrategie des Theaters aufzunehmen.

Im Rahmen der Sitzung wurde auch der Haushaltsentwurf für den Bereich „Kultur“ behandelt und einstimmig abgesegnet. Der größte Posten im Etat dieses Bereichs ist das Theater an Rott. Im laufenden Jahr sollen die Aufwendungen für dessen Betrieb 1,88 Millionen Euro betragen. Nach Abzug der Erträge in Höhe von 919000 Euro ergibt sich ein Zuschussbedarf von 958000 Euro, den der Landkreis aufbringen muss. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung um knapp 23000 Euro, wie Kreiskämmerer Hermann Haas erläuterte. Der Hauptgrund dafür seien die gestiegen Kosten für Strom und Heizung.