Bad Birnbach
Jahresbilanz für Gefahrgut-Einheit: 40 Einsätze absolviert

16.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:55 Uhr

Einige Feuerwehren der neu aufgestellten Einsatz-Module „Ölsperre“ des Gefahrgutzuges Rottal-Inn waren kurz nach der ersten gemeinsamen Übung zur Mithilfe beim Eindämmen einer größeren Ölspur im Inn-Salzach-Mündungsgebiet eingesetzt. −Foto: Archiv Feuerwehr/Niedermeier

Vertreter der Gefahrgut-Einheiten der Kreisbrandinspektion haben sich im Feuerwehrhaus Bad Birnbach zu ihrer Jahresbesprechung getroffen. 2022 waren diese speziellen Einheiten rund 40 Mal zu Einsätzen mit Gefahrgut (GFG) alarmiert worden. Diese Alarmierungen standen im Mittelpunkt der Besprechung, zu der Fachkreisbrandmeister (FKBM) Heiko Schedlbauer eingeladen hatte.

Zehn Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis gehören mit ihrem Fachwissen und speziellen Geräten sowie Fahrzeugen dem Gefahrgut-Zug Rottal-Inn an. Dieser teilt sich auf in mehrere Unterabschnitte mit unterschiedlichen Aufgaben: Dem „Gefahrenbereich“, zur Eindämmung und Bekämpfung von Gefahren direkt an der Schadensstelle, gehören Fahrzeuge der Feuerwehren Eggenfelden, Pfarrkirchen, Simbach a. Inn, Bad Birnbach und Kirchdorf a. Inn an. „Herzstück“ dieser Einheiten sind der vom Landkreis neubeschaffte Abrollbehälter „Gefahrgut“, stationiert bei der Feuerwehr Eggenfelden und der ebenfalls vom Landkreis beschaffte Abrollbehälter „Atem- und Strahlenschutz“, der bei der Feuerwehr Pfarrkirchen stationiert ist.

Zum Bereich „Dekon“ (Reinigung) gehören die Feuerwehren Triftern und Wittibreut. Im Bereich „Messen und Warnen“ sowie Betreuung der landkreiseigenen Einsatzdrohne ist die FFW Pfarrkirchen tätig. Ein großer Bereich ist auch die „Ölwehr“, die von den FFW Simbach/Inn und Kirchdorf/Inn abgedeckt wird. Bei den Gefahrgut-Einsätzen ist die FFW Tann jeweils als Abschnittsleitung und Führungsunterstützung eingeteilt.

Nach den Worten des Fach-KBM seien im letzten Jahr auch zwei Einsatz-Module „Ölsperre“ installiert worden. Für die Inspektionsbereiche Süd (Bereich Simbach/Inn) und Ost (Pfarrkirchen) bilden dieses Modul die Feuerwehren Simbach/Inn, Bad Birnbach und Pfarrkirchen. In den Bereichen West (Eggenfelden) und Nord (Arnstorf) besteht das Modul aus den Feuerwehren Simbach/Inn, Eggenfelden und Falkenberg. In jedem Modul sind ca. 80 Meter Ölsperren vorhanden, die alle untereinander kompatibel sind.

Nachdem im vergangenen Jahr in Pfarrkirchen an der Rott eine gemeinsame Übung der beteiligten Feuerwehren stattgefunden hatte, folgte tatsächlich bald die erste Alarmierung zu einem Einsatz außerhalb des Landkreises: Im Bereich Haiming/Burghausen war bei der Inn-Salzach-Mündung eine größere Ölspur aufgetreten, bei deren Eindämmung mit den Feuerwehrbooten und den Ölsperren mitgeholfen werden musste.

FKBM Schedlbauer ging bei der Besprechung, bei der auch Kreisbrandrat René Lippeck und die Kreisbrandmeister Stefan Niedermeier (Pfarrkirchen) und Karl Kaiser (Triftern) anwesend waren, näher auf die Einsätze des letzten Jahres ein.

Die 40 Alarmierungen (vier weniger als 2021) teilten sich gemäß Heiko Schedlbauer unter anderem auf in zwölfmal Messen und Warnen bei Großbränden, sechs Gewässerverunreinigungen (davon viermal durch Gülle und zweimal durch Öl), fünfmal Anforderung Drohne (z. B. Vermisstensuche, Erkundungen bei Einsätzen), Amtshilfe für die Polizei bei Gefahrgut-Funden und Fachberater-Alarmierungen. Es seien dabei jeweils einzelne bzw. mehrere GFG-Einheiten im Einsatz gewesen, eine Alarmierung des kompletten Gefahrgut-Zuges Rottal-Inn wie in 2021 war 2022 aber nicht der Fall.

KBR Lippeck bedankte sich bei der Besprechung in Bad Birnbach für das besondere Engagement „seiner“ Spezialkräfte mit FKBM Heiko Schedlbauer an der Spitze. René Lippeck lobte besonders, dass die Einheiten alle einzeln alarmiert werden und alle ihre Spezialaufgaben selbstständig abwickeln könnten, ggf. auch außerhalb des Landkreises. Falls erforderlich, würden alle Kräfte der Gefahrguteinheiten aber reibungslos zusammenarbeiten und damit eine große Einsatzstärke haben. Der Gefahrgutzug Rottal-Inn gehöre der „Ölwehr Niederbayern“ an, sei demnach im Innenministerium bekannt und auch dort schon ein Begriff. René Lippeck und Heiko Schedlbauer bedankten sich bei dem ausscheidenden KBM Karl Kaiser für sein langjähriges Mitwirken im ABC- bzw. Gefahrgutzug Rottal-Inn.

FKBM Schedlbauer wies noch auf gemeinsame Veranstaltungen der Gefahrgut-Einheiten hin: Am 20. Mai soll eine gemeinsame Verlegungsfahrt des gesamten Gefahrgut-Hilfeleistungskontingentes mit Übungseinsatz in Regensburg erfolgen und im Oktober werde man sich an einer Großübung im Chemiepark Gendorf beteiligen.

− red