Eggenfelden
Das war an Heiligabend geboten

Familienkreis gestaltet Krippenspiel – Jugendfeuerwehr überbringt Friedenslicht

26.12.2022 | Stand 17.09.2023, 6:47 Uhr

Die Mitglieder des Familienkreises stellten zusammen mit Diakon Robert Rembeck die Weihnachtsgeschichte szenisch dar. −Foto: Eder

Von Franz-Xaver Eder

Vom Wetter her gesehen kam Weihnachten in diesem Jahr eine Woche zu spät. Leider. Am 4. Adventssonntag und die Tage davor war es richtig winterlich: Kalt, leichter Schneefall, weiße Winterlandschaft, spiegelglatte Straßen. Doch vor dem Fest und an ihm selbst wurde es frühlingshaft – und die ganze Pracht war dahin. Die Gläubigen der beiden christlichen Konfessionen hielt es allerdings nicht davon ab, die Geburt Jesu zu feiern. So waren die Gotteshäuser voll und Stadtpfarrer Egon Dirscherl freute sich, nach all den Einschränkungen der vergangenen Jahre Weihnachten endlich wieder „richtig feiern“ zu können.

Dies begann in der katholischen Stadtpfarrei am Heiligen Abend – nachdem um 15 Uhr mit mächtigem Geläut das Weihnachtsfest angekündigt wurde – mit einem Wortgottesdienst für die Kinder, bei der die Weihnachtsgeschichte von den Mitgliedern des Familienkreises zusammen mit Diakon Robert Rembeck szenisch dargestellt wurde. Während zur gleichen Zeit die „ganz Kleinen“ ihren Gottesdienst im Haus der Pfarrgemeinde feierten, trafen sich die Senioren in der Klosterkirche zu „ihrer“ Vorabendmette. Danach versammelten sich viele Menschen auf dem Friedhof, um in der bereits angebrochenen Dunkelheit an den Gräbern den weihnachtlichen Gesängen des Visino-Chores zu lauschen. Der Heimatverein brachte anschließend weihnachtliche Blasmusik unter dem Christbaum am Stadtplatz und beim Kriegerdenkmal zu Gehör.

Stadtpfarrer Egon Dirscherl lud für 22 Uhr die Gläubigen zur Christmette in die Pfarrkirche ein. Dabei betonte er, dass gerade in einer der dunkelsten Nächte des Jahres für die Christen etwas Unfassbares geschieht: Gott kommt als Mensch auf diese Welt, er wird in seinem Sohn fassbar und sichtbar. Und diese Freude der Christenheit kündeten sogleich die Glocken vom Kirchturm allen Menschen in der Stadt, die guten Willens sind.

In der Predigt thematisierte der Pfarrherr das „verloren sein“ und das „nach Hause kommen“. Gleichzeitig stellte er die Frage, ob es nicht doch jemanden gibt, „der mich wirklich sucht, der mich braucht“. Seine Antwort: „Doch! Einer hat sich auf den Weg gemacht, einer braucht mich wirklich: Jesus.“ Egon Dirscherl war überzeugt davon, dass uns gerade in dieser Nacht Gott sucht – und findet. „Das Kind in der Krippe zeigt uns, wie gut Gott es mit uns meint, denn er gibt uns all seine Liebe.“ Für die Anwesenden war es ein erhebender Augenblick, als am Ende der Christmette in dem nur mit Kerzenschein erhellten Gotteshaus das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ gesungen wurde. Zu guter Letzt wünschten Geistlicher Rat Egon Dirscherl und Diakon Robert Rembeck an den Kirchenportalen jedem einzelnen persönlich „Frohe Weihnachten“.

Was wäre jedoch das Christfest ohne entsprechender Musik? War bei der Christmette der Kirchenchor und das Blechbläserquartett Maier/Riemer zu hören, so gab es beim Festgottesdienst am Weihnachtstag die „Missa brevis in C“ von Johann Ernst Eberlin zu hören, dargeboten von den Solisten, dem Vokalensemble und dem Orchester St. Nikolaus. Beides war jedes Mal ein Hochgenuss.