Trifterns Wirtshäuser
Außergewöhnliche Ausstellung in der Alten Post eröffnet

05.10.2023 | Stand 05.10.2023, 16:37 Uhr

Freuten sich über die positive Resonanz der Ausstellung: (v.l.) Rosmarie Maier (Heimatkundekreis Neukirchen), Gerhard Schmidbauer (Heimatkundekreis Triftern) und Bürgermeisterin Edith Lirsch. − Fotos: Schmidbauer

Feierlich ist die außergewöhnliche Ausstellung „Wirtshäuser in der Gemeinde Triftern“ im Hinterhof des ehemaligen Gasthofs zur Alten Post eröffnet worden.

Sie ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit der Heimatkundekreise Anzenkirchen, Neukirchen und Triftern und hat das Ziel, die reiche Geschichte der Wirtshäuser in der Gemeinde Triftern zu bewahren und sichtbar zu machen. Gerhard Schmidbauer, Leiter des Heimatkundekreises Triftern, würdigte in seiner Begrüßung die Bemühungen seiner Kollegen vom Heimatkundekreis Triftern (Sophie Bauer, Franz Wimmer, Petra Lager, Martin van Bracht, Manfred Maier) sowie die Unterstützung von Rosmarie Maier vom Heimatkundekreis Neukirchen und des 2. Bürgermeisters Hermann Ertl, der maßgeblich zur Bereitstellung von Bildmaterial und Informationen aus Anzenkirchen beigetragen hat. Besonders dankte er den Sponsoren, die die Ausstellung finanziell unterstützen, darunter Bürgermeisterin Edith Lirsch sowie Sparkasse, VR-Bank und Firma Laumer.

Schmidbauer hob zudem die Rolle von Bildhauer Bernd Stöcker, Eigentümer des ehemaligen Gasthauses zur Alten Post, hervor. Er habe nicht nur den angrenzenden Stadel für Kunst- und Kulturveranstaltungen saniert, sondern plane auch die Renovierung des alten Wirtshauses. Das historische Gebäude der Alten Post aus dem Jahr 1795, das derzeit im unrenovierten Zustand erhalten ist, biete eine stimmungsvolle Kulisse für die Ausstellung „Wirtshäuser in Triftern“, welche die Bedeutung des Wirtshaussterbens gerade im Gemeindegebiet sehr deutlich veranschauliche, sagte Schmidbauer. Stöcker stand den Heimatkundekreisen auch mit Rat und Tat zur Seite.

Über 100 Bilder



Die Ausstellung zeigt über 100 Bilder von mehr als 20 Wirtshäusern aus dem Gemeindegebiet und verdeutlicht die einstige Bedeutung dieser Gasthäuser für die Gesellschaft vor Ort. Die Bilder erstrecken sich über zwei Stockwerke und das Treppenhaus. Schon am Eröffnungswochenende verzeichnete sie eine sehr erfreuliche Besucherresonanz, wobei die meisten Gäste stundenlang verweilten, in Erinnerungen schwelgten und angeregte Diskussionen über die Vergangenheit führten.

Insbesondere ehemalige Wirte wie Fritz Zißler teilten ihr Wissen und Geschichten aus vergangenen Zeiten. Ein bisschen Wehmut schwang dabei auch ab und zu mit. „Ich muss ehrlich sagen, mir fehlt das heute noch, dass die Leute einfach vorbeikommen ins Wirtshaus“, so Zißler. „Wäre ich 70 und nicht 80, würde ich meine Buam heimholen und sagen, so jetzt packen wir es noch mal an.“

Auch die „Harlanderin“ kam vorbei



Und auch Trifterns letzte richtige Wirtin, die „Harlanderin“ kam vorbei, um sich die Ausstellung anzusehen. Gerti Harlander bewirtet ihre Stammgäste seit vielen Jahrzehnten in ihrem Wirtshaus direkt am Ortseingang von Triftern. Jedes Wochenende, im Sommer im gemütlichen Biergarten und über den Winter in der Gaststube. In der hat sich seit den 60er Jahren nicht mehr viel geändert, sie versprüht auch heute noch einen ganz besonderen Charme.

Bürgermeisterin Edith Lirsch betonte die Bedeutung der Wirtshäuser für das soziale Leben der Gemeinde und drückte ihre Hoffnung aus, dass die Ausstellung die Menschen für das Thema sensibilisiert und vielleicht den einen oder anderen dazu motiviert, dem
Wirtshaussterben entgegenzuwirken. Bernd Stöcker unterstrich die Bedeutung von Kunst und Kultur für die Gemeinschaft und lobte die gelungene Ausstellung als einen wichtigen Beitrag dazu.

Info:



Die Ausstellung kann man noch an den kommenden beiden Wochenenden, am 7., 8., 14. und 15. Oktober, jeweils von 13.45 bis 17.15 Uhr in der „Alten Post“ besuchen. Der Eintritt ist frei, jedoch sind freiwillige Spenden zur Unterstützung der Arbeit des Heimatkundekreises jederzeit willkommen.

− sm