Zwiesel
Wohlfühloasen für Kinder

Angehende Erzieher und Erzieherinnen waren als Innenarchitekten tätig

03.04.2023 | Stand 17.09.2023, 0:04 Uhr

Bei der AWO wurde der Raum für die Kinderkrippe neu gestaltet (v.l.): Milena Strahberger, Joana Wildfeuer, Lisa Rauschmeier, Krippenleiterin Franziska Frisch und Anna Sammer. −Fotos: Straub

Die Studierenden im zweiten Jahr der Erzieherausbildung am BBZ Zwiesel haben sich im Rahmen des Kunstpädagogik-Unterrichts mit dem Thema „Raumkonzepte“ auseinandergesetzt.

„Die Gestaltung von Räumen spielt eine entscheidende Rolle, man spricht sogar vom Raum als dritten Erzieher. Räume sollen Kindern Selbstwirksamkeitserfahrungen ermöglichen. Sie können sogar dazu beitragen, dass Konflikte in der Gruppe vermieden werden. Dadurch haben dann die pädagogischen Fachkräfte mehr Zeit zur Erfüllung ihres Bildungsauftrages“, so Mathias Straub, Lehrer für Kunst- und Werkpädagogik.

Das Projekt fand in Kooperation mit folgenden Zwieseler Einrichtungen statt: AWO Kinderhaus, Kindergarten am Kirchplatz, Grundschule Zwiesel und Lebenshilfe-Wohnanlage mit Förderstätte. Zudem waren die angehenden Erzieherinnen in der HPZ in Schweinhütt und dem Kolpingberufsbildungszentrum in Regen tätig.

Die Studierenden wählten in Kleingruppen eine Einrichtung aus, stellten selbstständig den Kontakt her und vereinbarten Besichtigungstermine. Zuerst wurden die Fachkräfte vor Ort befragt, welche Bedürfnisse und Wünsche der Kinder und Jugendlichen und des Teams berücksichtigt werden sollen. Anschließend wurden im Unterricht verschiedene Ideen zur Raumgestaltung entwickelt und nach Absprache mit den Einrichtungen umgesetzt.

Die Studierenden waren beispielsweise in der AWO Kinderkrippe aktiv. Da aufgrund einer großen Kinderanzahl der eigentliche Schlafraum zum Bewegungs- bzw. Gruppenraum umfunktioniert wurde, stand nur ein kleiner improvisierter Raum zur Verfügung. Nach engem Austausch mit der Krippenleitung waren die Studierenden bereit, den Raum zu einer „Wohlfühloase“ umzugestalten. Sie ordneten die Bettchen neu an und brachten selbstgestaltete Deko-Elemente an. Die gesamte Kinderkrippe war über die Umgestaltung sehr erfreut.

Eine andere Gestaltungsgruppe setzte neue Akzente in der Grundschule Zwiesel und verschob dort Schränke und Regale oder lagerte diese gleich aus. So konnte der Differenzierungsraum freundlicher gestaltet und in das Forscherlabor ein Spielbereich für die Nachmittagsbetreuung integriert werden. Weitere Gestaltungsmöglichkeiten wurden Schulleiterin Corinna Lang im Rahmen einer Präsentation vorgeschlagen.

„Nach dem Abschlussbesuch an der Grundschule waren wir sehr stolz auf unsere Arbeit. Bereits jetzt wird der Raum mehr genutzt und die Kinder haben Spaß mit der neu entstanden Spielecke”, freut sich Kathrin Grinninger (Kurs F2b). Eine andere Studierende fasst das Projekt folgendermaßen zusammen: „Rückblickend können wir sagen, dass uns diese Erfahrung im späteren Berufsleben hilfreich sein wird. Es war schon cool, in die Rolle einer Innenarchitektin schlüpfen zu dürfen”, so Lisa Rauschmeier (Kurs F2a).