Der Besuch war nicht allzu gut beim diesjährigen Adventssingen der Liedertafel am Sonntag, dafür gab es am Ende „standing Ovations“ – zum erstem Mal überhaupt bei einem Adventssingen, freut sich Liedertafel-Vorsitzende Rita Koller, „das tut einem schon sehr gut nach zwei so frustrierenden Jahren“.
Es waren Jahre ohne Auftritte für die Regener Sänger, die Konzerte mussten jeweils nach langer Proben-Vorarbeit kurzfristig wegen Corona abgesagt werden. Einige ältere Sängerinnen und Sänger zogen sich zurück. Auch den eher schwachen Besuch führt Koller auf die Nachwirkungen der Pandemie zurück. Und auf konkurrierende Veranstaltungen wie etwa die Schweinhütter Waldweihnacht.
Selbst im Jahr 2022 schwang lange noch Skepsis mit: Ob am Ende wieder eine pandemiebedingte Absage des adventlichen Konzertes drohen könnte? Deshalb gab es auch die traditionelle Zusammenarbeit mit dem Blasorchester Regen heuer nicht. Für die instrumentalen Intermezzi sorgten diesmal ein Bläserquartett rund um Hans Süß auf der Orgelempore und das Klarinettenquartett „Vier vom Verein“, hervorgegangen aus der Kattersdorfer Klarinettenmusi, mit festlichen Barock-Werken und alpenländischen Volksweisen.
Den Schwerpunkt setzte aber klar die Liedertafel unter Leitung von Christian Süß. Auch die Sängerinnen und Sänger hatten bekannte Weihnachtslieder wie „Jetzt fangen wir zum Singen an“, „Maria durch ein’ Dornwald ging“ oder „Es wird scho glei dumpa“ im Repertoire. Aber sie wagten sich auch an zwei weniger gängige, schwere Werke: Das „Weihnachts-Wiegenlied“ von John Rutter und das sechsstimmige „Abendlied“ des Münchner Spätromantikers und Richard-Strauß-Lehrers Josef Rheinberger. Der Chor meisterte sie dank einiger männlicher Aushilfen vom Kirchenchor St. Michael und der Unterstützung von Adrian Kreuzer am Keyboard.
− jf
